Industriefotos im Ostlicht
Fabriken, Industriebetriebe, Lagerhallen: Es sind verborgene Orte, an denen Waren für das tägliche Leben produziert werden. Zugänglich sind sie aber nur für die, die dort arbeiten. Die Galerie Ostlicht ermöglicht nun anhand zahlreicher Fotos Einblicke für Außenstehende.
Elisabeth Czihak / VBK
Direkt auf den Ausstellungsort bezogen hat sich etwa die Künstlerin Elisabeth Czihak mit ihrer Fotoserie „Ankerbrotfabrik“ (2009): Sie lichtete die leergeräumten Hallen und verlassenen Maschinen der Ankerbrotfabrik ab, bevor sie zum Kulturareal umgewidmet wurden. Mehlhaufen und Warnschilder sind als Relikte der Fabrik übriggeblieben - und haben ihre ursprüngliche Funktion verloren.
Ostlicht/Anatoliy Babiychuk
Michael Goldgruber befasste sich mit der industriellen Nutzung und Ausbeutung der Natur. Welche Naturkräfte etwa in einem Vorarlberger Pumpspeicherwerk gebändigt werden, zeigt er mit „Underground Power Control“ (2011).
Der Wiener Max Wegscheidler ließ seine Erfahrungen als Leiharbeiter bei Philips einfließen. Um die eindringliche Porträtserie zu verwirklichen, musste er sich erst das Vertrauen seiner Kollegen erarbeiten, die er dann später ablichtete.
Max Wegscheidler
Persönliche Geschichten und Massenarbeit
Neben vielen österreichischen Positionen sind auch internationale Künstler in der Ausstellung vertreten.
Ausstellungshinweis:
„Industrie“, 24. Jänner bis 30. März, Galerie Ostlicht, Mi-Sa, 12.00 bis 18.00 Uhr, Eintritt frei.
Der ukrainische Künstler Anatoliy Babiychuk setzte sich in „Bergwerk“ (2008-2010) mit dem Leben seines Vaters auseinander, der 40 Jahre lang als Bergarbeiter in einem ukrainischen Braunkohlekraftwerk gearbeitet hat. Zugleich thematisiert Babiychuk die gesellschaftliche und ökonomische Entwicklung in der heutigen Ukraine.
Edward Burtynsky
Der Kanadier Edward Burtynsky rückte in seiner Arbeit „Manufacturing China“ die Massenproduktion in chinesischen Provinzen in den Mittelpunkt. Wie gleich geschaltete Klone sitzen die Arbeiter in einer schier endlos scheinenden Fabrikshalle und setzen in stetig wiederholenden Handgriffen Mobiltelefone oder Schuhe zusammen - bestimmt für den Export in den Westen.