So wird die Zimmerluft feuchter

Trockene Luft ist nicht nur in den Wohnungen ein großes Problem, auch die Pflanzen leiden darunter. Was kann man aber dagegen tun? Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger sagt dem Wüstenklima in den Wohnungen den Kampf an.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 22. Februar 2019

Staubtrockene Luft von nur 20 bis 30 Prozent Luftfeuchtigkeit ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Pflanzen, die meist aus den Tropen oder den Subtropen kommen, viel zu wenig. Ploberger gibt Tipps, wie man der trockenen Luft gegensteuern kann, die besonders während der Heizsaison oft zum Problem wird.

- Weniger Heizen
Je kühler die Raumluft ist, desto einfacher kann man eine hohe relative Luftfeuchtigkeit erzielen. Idealerweise sollte die Raumluft auch auf einem konstanten Niveau gehalten werden. So lässt sich ebenfalls der Feuchtigkeitsgehalt bewahren.

- Viele Pflanzen in Gruppen aufstellen
Pflanzen, die in Gruppen aufgestellt werden, erzeugen ihr eigenes Mikroklima. Die Luftfeuchte zwischen den Pflanzen steigt merklich an und somit geht es Pflanzen in Gesellschaft meist besser als Pflanzen, die einsam im Raum stehen. Pflanzen mit ähnlichen Anforderungen sollten in eigenen Gruppen aufgestellt werden − also ein Kaktus zu anderen Kakteen oder auch zu Sukkulenten und Einblätter zu anderen ihrer Art.

Kakteen

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Bei einem Raum mit 20 qm erhöhen bereits drei Pflanzen die Luftfeuchtigkeit.

- Hydrokulturen erhöhen die Luftfeuchte
Hydrokulturen haben den Nachteil, dass es leicht zu Staunässe kommen kann und man sehr schwer die Kontrolle über die Wassergabe behält. Bei Erdkulturen sollte man daher immer eine Kombination aus Innen- und Übertopf benutzen. Hydrokulturen haben den klaren Vorteil, dass sich über die Wasserstandsmesser die Wassergabe exakt prüfen lässt und auch Wasservorräte lange vorhalten, ohne dass es zu Staunässe kommt. Gleichzeitig wird über die Tonkügelchen oder das Tongranulat langsam und konstant Feuchtigkeit abgegeben.

- Sprühflasche bereit halten
Pflanzen danken es einem besonders bei sehr trockener Raumluft, wenn man sie mit einer Sprühflasche immer wieder einmal einnebelt. Das Wasser der Flasche sollte zimmerwarm sein und man sollte sich zuvor erkundigen, welche der Zimmerpflanzen kein direktes Besprühen vertragen. Einige Palmenarten sowie viele Pflanzen mit behaarten Blättern wie Usambaraveilchen sind keine Freunde von Sprühnebel, da das Wasser hier nicht abläuft und es rasch zu Erkrankungen oder Pilzbefall kommt.

- Wasserdampf nutzen
Manchmal entsteht Wasserdampf einfach nebenher, zum Beispiel beim Duschen oder beim Wäsche aufhängen. Wenn die Raumluft zu trocken ist, kann man nach dem Duschen einfach die Badezimmertüre offen lassen und Wäsche kann man in der Wohnung in den „trockenen“ Zimmern aufhängen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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