BAWAG-Panne trifft AMS-Mitarbeiter

Eine Datenpanne bei der BAWAG hat die systematische Überprüfung von Kontobewegungen ans Licht gebracht. Aufgrund des Vorfalls verloren zahlreiche AMS-Mitarbeiter ihr Kontolimit. Die BAWAG entschuldigte sich bei den Betroffenen.

Sobald die regelmäßige Überweisung nicht mehr vom Arbeitgeber, sondern vom Arbeitsmarktservice (AMS) kommt, stuft der Computer den Bankkunden als Risikokunden ein und streicht ihm den Überziehungsrahmen - unabhängig davon, was vorher war. Wegen des AMS-Alarms verloren jetzt aber auch etliche oft langjährige Mitarbeiter des AMS ihr Kontolimit, berichtete der „Kurier“ (Freitag-Ausgabe).

Update laut Bank Schuld an Panne

„Durch ein Update in der Programmierung unserer Banksysteme ist es uns leider aktuell nicht möglich, Konten von AMS-Geld-Beziehern und AMS-Mitarbeitern zu unterscheiden“, heißt es laut Zeitungsbericht in einer Stellungnahme der Bank. Durch das Update sei es zu einer „automatischen Rahmenreduktion“ gekommen. Die Betroffenen sollen sich an eine BAWAG-Filiale wenden, um die Limits manuell einzurichten.

Die Praxis der BAWAG, Arbeitslosen ihren Minusrahmen zu kappen, ist nicht ungewöhnlich und wird auch von anderen Banken so gehandhabt. Einem betroffenen AMS-Mitarbeiter und BAWAG-Kunden wurde sein bisheriges Limit von 6.700 Euro auf null gestellt, wie er dem „Kurier“ erzählte.

Kritik kommt von Datenschützer

Datenschützer Hans Zeger nennt die automatische Rahmenstreichung eine „Frechheit und datenschutzrechtlich bedenklich“. Das Datenschutzgesetz verbiete ausdrücklich eine automationsunterstützte Verarbeitung von Daten zum Zweck der Bewertung einzelner Aspekte einer Person, etwa ihrer Kreditwürdigkeit oder Zuverlässigkeit. Den Banken sei aber schwer nachweisbar, welche Daten sie zur Bonitätsprüfung heranziehen.

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