NHM will Interesse für Chemie verstärken

Experimente mit Wasser stellt das Naturhistorische Museum (NHM) in den Mittelpunkt eines neuen Projekts für Volksschulklassen. Gemeinsam mit dem Chemiekonzern BASF wurde das Vorhaben konzipiert, wegen der großen Nachfrage wird bereits über eine Verlängerung nachgedacht.

„Kids’ Lab - Chemie macht Spaß“ ist der Titel des gemeinsamen Projekts. Erfreut von der Kooperation mit dem Konzern BASF zeigte sich NHM-Vizerektor und wirtschaftlicher Geschäftsführer des Museums, Herbert Kritscher. „Auch wir haben durch die Zusammenarbeit dazugelernt, auch die Museumspädagogik hat dazugelernt“, unterstrich er anlässlich des Projektstarts am Dienstag in Wien. Für das Museum fallen keine Extrakosten an. „Wir wären nicht traurig, würden auch andere Unternehmen mit Ideen auf uns zukommen.“

„Es macht den Kindern Freude, sich mit Naturwissenschaften zu beschäftigen und darüber etwas zu lernen“, betonte BASF-Österreich-Geschäftsführer Joachim Meyer. Bereits seit 1997 betreibt das Unternehmen an seinem Stammsitz im deutschen Ludwigshafen Kids’ Labs. Die Idee zu den Schülerlaboren wurde in mittlerweile 33 Länder exportiert, zuletzt wurde das Projekt in der Slowakei gestartet, kommende Woche erfolgt der Startschuss in Polen.

Kind mit Reagenzglas bei Experiment

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Permanente Einrichtung wird überlegt

Im Schülerlabor selbst stehen drei unterschiedliche Experimente zu Wasser - speichern, erforschen, reinigen - auf dem rund einstündigen Programm. Vom Chemieunternehmen geschulte Mitarbeiterinnen stehen den Kindern unterstützend zur Seite, prinzipiell sollen die sechs- bis zehnjährigen Kinder aber so selbstständig wie möglich arbeiten.

Geht es nach BASF-Chef Meyer, soll das Kids’ Lab in Österreich eine permanente Einrichtung werden, am liebsten im Naturhistorischen Museum. „Was wir nicht haben, ist Platz“, stellte hierzu der Vizerektor einer der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen Österreichs fest. Das werde sich mittelfristig jedoch ändern - „in drei bis vier Jahren soll ein ‚Aktivitätensaal‘ mit 250 Quadratmetern eröffnet werden, der für solche Projekte vorgesehen ist.“

Neue Chemie-Website vorgestellt

Auch eine neue Chemie-Website mit dem Titel „Chemgeneration“ soll das Interesse an Chemie wecken. „Es gibt seitens der Industrie bzw. Privatwirtschaft viele Initiativen, aber wahrgenommen werden nur wenige. Das wollen wir ändern“, betonte Meyer und verwies auf die neugegründete Dachmarke „Wissensfabrik - Unternehmen für Österreich“. Die darin vertretenen neun großen Unternehmen, darunter Bosch oder Siemens, wollen „Lernkultur und Erfindergeist der kommenden Generation“ fördern, wie es heißt.

Workshops in einem Mitmachlabor der anderen Art finden an mehreren Wochenenden im November und Dezember statt. Dann können unter dem Motto „Laubsägen war gestern“ im „Happylab“ neue Technologien wie 3D-Drucker, Lasercutter und spezielle CNC-Fräsen ausprobiert werden. Mit diesen Technologien sollen in Zukunft selbst online entworfene Produkte, vom Turnschuh bis zum Schmuckstück, auf Knopfdruck in 3D ausdrucken können soll. Die Workshops richten sich an Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren, das Angebot in Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium ist kostenlos.

Neuer Sauriersaal soll Image verbessern

Vor kurzem ist im Naturhistorischen Museum nach langen Umbauarbeiten der Sauriersaal wiedereröffnet worden. Die letzte Umgestaltung lag 30 Jahre zurück, das wissenschaftliche Bild der Saurier hat sich seither gewandelt, mehr dazu in wien.ORF.at.

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