Nestroy an Lyssewski und Meyerhoff

Die besten Leistungen der vergangenen Theatersaison sind Montagabend im Rahmen der Nestroy-Gala im MuseumsQuartier ausgezeichnet worden. Preise erhielten unter anderen Dörte Lyssewski, Joachim Meyerhoff und Maria Bill.

Volksopern-Direktor Robert Meyer führte durch den Abend. Schon vor der Gala standen drei Preisträger fest: Der Schauspieler und Regisseur Karlheinz Hackl erhielt den Preis für das Lebenswerk, Daniel Kehlmann für sein Stück „Geister in Princeton“ den Autorenpreis und Olaf Altmann für Jelineks „Winterreise“ den Nestroy für die beste Ausstattung - mehr dazu in Nestroy für Hackl und Kehlmann.

Moderator Robert Meyer und Maria Bill

APA/Georg Hochmuth

Moderator Robert Meyer und Maria Bill

Fotos der Nestroy-Gewinner

Nestroys für Mohr, Bill und Lyssewski

Die Regisseurin Stephanie Mohr wurde für die Produktion „Woyzeck & The Tiger Lillies“ der Vereinigten Bühnen Wien mit dem Regie-Nestroy geehrt. Der Preis für die beste Nebenrolle ging an Maria Bill als Jenny in „Die Dreigroschenoper“ im Volkstheater.

Dörte Lyssewski wurde für ihre Darstellung der Blanche Dubois in Dieter Giesings Inszenierung der „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams im Burgtheater mit dem Preis für die beste Schauspielerin ausgezeichnet. Als bester Nachwuchs wurde Regisseur Milos Lolic für seine Inszenierung von Wolfgang Bauers „Magic Afternoon“ im Schwarzen Salon des Volkstheaters ausgezeichnet.

Spezialpreis für Wiener Mittelbühne Garage X

Der Publikumspreis ging an den jungen Grazer Schauspieler Claudius Körber. Bühnenbildner Olaf Altmann konnte seinen Nestroy aufgrund von Endproben in Berlin nicht persönlich abholen. Seine Dankesrede verlas „Winterreise“-Regisseur Stefan Bachmann: „Wir sollen mutig sein und frech“, hieß es darin, „etwas riskieren und das Scheitern in Kauf nehmen.“

Als beste Bundesländer-Aufführung wurde die Uraufführung von „Geister in Princeton“ durch Anna Badora im Schauspielhaus Graz ausgezeichnet. Daniel Kehlmann wurde dafür auch mit dem Autorenpreis geehrt. Der Spezialpreis ging an die Wiener Mittelbühne Garage X für ihre gesamte Saison 2011/12.

Bester Schauspieler und Lebenswerk

Bester Schauspieler wurde Joachim Meyerhoff, dessen Erek in „Die Kommune“ von Mogens Rukov und Thomas Vinterberg (Akademietheater) die Jury als preiswürdig befand. Er hielt eine pointierte High-Speed-Rede, eine Ausnahme unter den überwiegend überraschungslosen Dankesworten, und meinte, als Kommunen-Mitglied müsste er zwar eigentlich seine Auszeichnung teilen, doch seine Figur sei eben ein untypischer Kommunarde - weswegen er den Preis für sich behalte.

Der Nestroy für die beste deutschsprachige Aufführung ging an Stefan Bachmanns Inszenierung der Jelinek’schen „Winterreise“ im Akademietheater. Als Beste Off-Produktion wurde „F. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertig“ aus dem Wiener Schubert Theater ausgezeichnet. Der Puppenspieler Nikolaus Habjan, der mit zwei Puppen auch Teil des Gala-Programms war, und Regisseur Simon Meusburger vollführten einen wahren Freuden-Tanz.

Am Ende der Gala, die ganz auf den Namensgeber Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862) zugeschnitten war, wurde der Schauspieler und Regisseur Karlheinz Hackl gefeiert. Der Künstler, der vor einigen Jahren eine schwere Krebserkrankung überwunden hatte, erhielt den Nestroy für sein Lebenswerk.

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