BAWAG-Spekulationen um Wolfgang Flöttl

Die nicht ganz offensichtlichen Eigentümerverhältnisse hinter dem neuen BAWAG-Drittel-Miteigentümer Golden Tree nähren Spekulationen in Medien, wonach der Spekulant Wolfgang Flöttl daran beteiligt sein könnte. Das berichtete „Österreich“ und meldet nun auch das „Format“.

„Hinter dem neuen Miteigentümer der BAWAG, Golden Tree, werden niederländisch-karibische Firmenkonstrukte geortet, an denen Wolfgang Flöttl beteiligt sein soll“, heißt es in der am Freitag erscheinenden Ausgabe von „Format“.

Zuvor war davon schon in der Tageszeitung „Österreich“ die Rede. Dort hieß es bereits Ende Oktober, es gebe das Gerücht, Flöttl könnte über eine der Off-Shore-Firmen, die in Holland gefunden wurden, nunmehr an der Bank beteiligt sein. „Ein Indiz ist, dass die BAWAG zivilrechtlich nicht gegen Flöttl vorgeht", zitierte die Zeitung Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner. Da die FMA nun die Eigentumsverhältnisse prüfe, stelle sich Elsner die Frage: Hat Flöttl, um nicht entdeckt zu werden, seine Anteile verkauft und so Golden Tree ins Spiel gebracht?“.

Benya gegen BAWAG-Kauf durch Flöttl

Wie das „Format“ weiter berichtet, habe Flöttl in der Vergangenheit die BAWAG kaufen wollen. Im Zuge von Nachforschungen zu einer indirekten Beteiligung des Spekulanten an der BAWAG seien brisante Akten aufgetaucht. So habe Flöttls Vater, Ex-BAWAG-Chef Walter Flöttl, einen detaillierten Optionsplan ausgearbeitet, über den sein Sohn Wolfgang Flöttl die BAWAG hätte kaufen können. Der Coup sei allerdings auf Widerstand des damaligen ÖGB-Chefs Anton Benya gestoßen.

Voraussetzung für den Golden-Tree-Einstieg ist, dass die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Pläne von Cerberus genehmigt und Golden Tree als tauglichen Bankaktionär einstuft. Derzeit laufen bereits Gespräche mit der FMA und der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Golden Tree Asset Management ist ein im März 2000 von Steven Tananbaum gegründeter Hedge Fonds mit Sitz in New York.

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