Hollywood-Flair beim Opernball

Hilary Swank, Mira Sorvino und Gina Lollobrigida: Vor allem diese Schauspielerinnen haben dem diesjährigen Opernball einen Hauch von Hollywood verpasst. 5.150 Gäste erlebten in der Staatsoper eine rauschende Ballnacht.

Staatsoperndirektor Dominique Meyer verzichtete bei der Eröffnung heuer bewusst auf einen ausländischen Starsänger und überließ die Bühne den Mitgliedern seines Ensembles. Im Mittelpunkt der Eröffnung stand das Ballett der Staatsoper und die beiden Publikumslieblinge Valentina Nafornita und Adam Plachetka. Das Staatsopernorchester wurde heuer von Peter Schneider dirigiert, da Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst krankheitsbedingt ausfällt.

Bildershow: Die Eröffnung:

Rasante Eröffnung für Debütanten

Traditionell wurde der Ball dann von den Debütantenpaaren eröffnet, die heuer - 144 an der Zahl - unter der Leitung der Kärntner Tanzschule Iris Huber eine rasante Choreographie einstudiert hatten. Hatten die jungen Tänzerinnen und Tänzer bei den proben noch ihre Probleme mit der flotten Eröffnung, funktionierte am Abend alles nach Plan. Unter den Debütanten fanden sich ebenfalls prominente Namen: Jennifer Lafer, Tochter des Starkochs, Milliardärssohn Gianni Stumpf-Schalko und SCS-Erbe Johannes Dujsik.

Anlässlich des Strauß-Stücks „An der schönen blauen Donau“ hieß es dann von den Künstlern: „Alles Walzer.“ Die Eröffnung zum Nachsehen gibt es in tvthek.ORF.at.

Glänzender Auftritt für Swank

Zuvor hatte die zweifache Oscar-Gewinnerin Hilary Swank, die das Fest auf Einladung einer Investment-Firma besuchte, einen glänzenden Auftritt auf dem Red Carpet. Die US-Schauspielerin trug ein Transparentkleid in der „Nichtfarbe“ Nude, das üppig mit Pailletten bestickt war. Auch der mit einem Oscar ausgezeichnete Regisseur Stefan Ruzowitzky gab sich mit seiner Frau Birgit die Ehre.

Bildershow: Fotos vom Opernball 2013

Der englische Startenor Paul Potts überraschte am roten Teppich mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen. „Schlechter als mein Deutsch ist nur mein Tanzen“, scherzte er. Auf den Ball freute er sich allerdings sehr, denn „er ist eine der schönsten Veranstaltungen in Europa“. Das Walzertanzen will er aber eher auslassen, denn das sei „nicht gut“ für die Füße der Damen.

Glööckler stahl Lugner die Show

Den wohl schrägsten Auftritt hatte hingegen der deutsche Designer Harald Glööckler. Der exzentrische Modemacher, der im selbst entworfenen „Spezial-Frack“ und mit unzähligen Glitzersteinen im Gesicht als „Phantom der Oper“ antanzte, fuhr in einer Kutsche mit sechs Schimmeln, „Lakaien“ und Bodyguards vor - mehr dazu in Glööckler mit imperialem Auftritt.

Harald Glööckler und "Sisi", Xenia "Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen"

APA/Schlager

In der Hektik rund um den Auftritt von Glööckler ging Baumeister Richard Lugner mit seinen beiden Stargästen medial beinahe unter. Fast unbeachtet ging Lugner mit Mira Sorvino und Gina Lollobrigida über den Roten Teppich.

Sorvino twitterte begeistert aus dem Ballsaal

Sorvino zeigte sich aber vom Ball begeistert: „Die jungen Mädchen in Weiß, rosa Blumensträuße, Strasskrönchen; Prinzessinnen heute Nacht“, twitterte sie noch während der Eröffnung des Opernballs. Die Oscarpreisträgerin gab sich beeindruckt: Wie ein Gemälde aus dem „Vergoldeten Zeitalter“ - der Blütezeit der US-Wirtschaft zwischen 1876 bis 1914 - mute das Fest an

Bildershow: Lugner und seine Ballgäste

Lugner musste sich mit seinen Stargästen den Opernball jedenfalls von weit oben ansehen. Weil er laut den Organisatoren wegen der alljährlichen Tumulte vor seiner Loge ein „Sicherheitsproblem“ darstellt, wurde dem Baumeister eine Loge im zweiten Rang zugeteilt. Er wetterte im Vorfeld, dass man ihn „auf den Dachboden verbannt“ habe.

Bundespräsident hat noch nie getanzt

Das offizielle Österreich glänzte auf dem heurigen Ball vor allem durch Abwesenheit: Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) verhandelte beim EU-Gipfel in Brüssel. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kam ebenso wenig wie BZÖ-Obmann Josef Bucher oder Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig.

Bundespräsident Heinz Fischer und seine Frau Margit - in einer violett glitzernden Robe - vertraten hingegen das „offizielle“ Österreich. Für ihn ist der Besuch des Festes sowohl Arbeit, als auch Vergnügen: „Ich habe gelernt, die beiden Dinge miteinander zu verbinden“, so Fischer. Dabei gestand Fischer aber auch, noch nie beim Opernball getanzt zu haben.

Staatoperndirektor Dominique Meyer, Margit Fischer, Bundespräsident Heinz Fischer und Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh

APA/Hochmuth

Staatoperndirektor Dominique Meyer, Margit Fischer, Bundespräsident Heinz Fischer und Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh

Weiters besuchte der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) mit seiner Frau Barbara Hörnlein den Ball, ebenso Bukarests Bürgermeister Sorin Oprescu und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP), der den slowakischen Außenminister Miroslav Lajcak eingeladen hatte, mit seiner Frau Margit; außerdem Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) sowie Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Illustrer Gästereigen

Unter den prominenten Gästen wurden weiters noch Ex-Sportlerin Stephanie Graf, Designerin Lena Hoschek, Musikmanagerin Marika Lichter und Sänger Andreas Gabalier gesichtet. Ebenfalls anwesend waren etwa Immobilieninvestor Georg Stumpf und seine Partnerin Patricia Schalko, FC-Austria-Wien-Trainer Peter Stöger, Ex-Tennis-Crack Thomas Muster, die Stars des kommenden Musicals „Natürlich Blond“, Alexander Goebel und Barbara Obermeier, Mimin Sunnyi Melles sowie Quantenphysiker Anton Zeilinger.

Facelifting für Ballhighlight

Optisch bekam der Opernball heuer ein Facelifting. So hatte „Haus-und-Hof-Architekt“ Michael Manzenreiter eine neue Bar im Bereich der ehemaligen Parkettgarderobe designt, die von Scherenschnitten aus Mozart-Opern geziert wurde. Der Rahmen war mit Kristallsteinen von Swarovski dekoriert.

Opernball

APA/POOL REUTERS/HERWIG PRAMMER

Um Wartezeiten zu vermeiden, wurde zudem auf dem Vorplatz in der Operngasse ein zusätzliches Garderobenzelt eingerichtet. Geschmückt wurde das Opernhaus heuer mit Nelken und Rosen geschmückt. Auch das Personal wurde teilweise neu gestylt: Die Wartedamen - sprich Klofrauen - bekamen neue Uniformen.

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