Türkei-Protest: Solidarität auch in Wien

In Wien haben am Sonntag weitere Solidaritätskundgebungen für die Protestierenden vom Istanbuler Gezi-Park begonnen. Bereits am Samstagabend gab es eine spontane Demo auf dem Stephansplatz.

Türkei-Protest: Demonstranten auf dem Schwarzenbergplatz

ORF

Demo am Schwarzenbergplatz

Unter dem Motto „Schulter an Schulter gegen Faschismus“ setzte sich gegen 13.00 Uhr der Protestmarsch von Favoriten in Richtung Schwarzenbergplatz in Bewegung. Viele der Marschierenden zeigten sich empört über das Vorgehen der türkischen Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten im Istanbuler Gezi-Park.

Die Teilnehmer forderten lautstark den Rücktritt des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan und der Regierungspartei AKP. So sagte etwa eine 24-jährige Teilnehmerin: „Die Ereignisse in Istanbul sind katastrophal.“ Laut Walter Nevoral, Vertreter der Landespolizeidirektion Wien, ist der Marsch „völlig friedlich und ohne Probleme“ verlaufen. Seiner Schätzung nach nahmen 700 Menschen teil.

Solidaritätskonzert im Sigmund-Freud-Park

Mit einem Konzert unter dem Titel „Kunst für Widerstand“ wollen sich auch Künstler mit den Demonstranten in der Türkei solidarisieren. Dabei sind Auftritte von Musikern und Bands wie die Wiener Tschuschenkapelle, die Özlem Bulut Band und Lakis Jordanopoulos & Hakan Gürses im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche geplant.

Solidaritätskonzert mit Taksim-Platz-Demonstranten im Sigmund-Freud-Park

ZVG

Solidaritätskonzert mit Taksim-Platz-Demonstranten im Sigmund-Freud-Park

Die Musiker wollen damit „Widerstand durch Kunst“ leisten. Der Konzertbeginn war für 15.00 Uhr angesetzt. Am Nachmittag waren laut Polizei rund 200 Personen vor Ort. Laut Landespolizeidirektion Wien, seien „ausreichend Sicherheitskräfte“ im Einsatz.

Türkei-Protest: Spontane Demo in Wien

ZVG

Teilnehmer bei Solidaritätsveranstaltung am Stephansplatz

Am Samstagabend spontane Demo am Stephansplatz

Bereits am Samstagabend fand am Stephansplatz eine spontane Solidaritätskundgebung statt. Zu dem friedlichen Protest kamen mehrere hundert Personen. Einen besonderen Dank sprach der grüne Wiener Landtagsabgeordnete und Integrationssprecher Senol Akkilic der Wiener Polizei aus, welche die Protestaktion kurzfristig zugelassen und begleitet hatte.

„Es sind Türken und Österreicher gekommen, aber auch Kurden und Aleviten, ungeachtet aller ethnischen Probleme in der Türkei“, so Akkilic. Etwas schwankend waren die Informationen über die Anzahl der Teilnehmer an der Aktion in Wien. Während Akkilic von „bis zu tausend Menschen“ sprach, waren es anderen Quellen zufolge um die 500. Laut Polizei kamen 300 Personen. Die friedliche Demo löste sich ab 2.00 Uhr auf.

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