Dritter Carsharinganbieter in Wien

Nach Car2go und Carsharing.at gibt es in Wien einen dritten Carsharinganbieter. Flinkster, eine Tochterfirma der Deutschen Bahn, hat die Zentrale am Westbahnhof geöffnet. Weitere Standorte in 18 Bezirken sollen folgen.

Die ersten Flinkster-Fahrzeuge stehen am Westbahnhof bereit. Der Mietpreis liegt bei einem Euro in der Stunde liegen, dazu kommen noch mindestens 18 Cent für jeden gefahrenen Kilometer. Mit diesem Preisangebot sieht sich das Unternehmen auch gegen die Mitbewerber gerüstet, wie eine Flinkster-Sprecherin gegenüber „Radio Wien“ meinte. Reserviert wird der Wagen im Internet oder telefonisch.

Autos des Carsharing-Modells Flinkster in Stuttgart 2009

APA/EPA/BERND WEISSBROD

Flinkster-Fahrzeuge können auch in Wien gemietet werden

Ausbau in 18 Bezirken geplant

Das Wiener Stadtbüro befindet sich ebenfalls am Westbahnhof. Laut Flinkster-Sprecherin soll es einen sukzessiven Ausbau geben, Verhandlungen mit 18 Bezirken sind geplant. Mit der Stadt Wien wurde ein Rahmenvertrag beschlossen, die Details über die Standplätze müssen mit den Bezirksvertretern besprochen werden.

In Deutschland gibt es über 800 überwiegend feste Flinkster-Stationen in 140 Städten. Nur in München gibt es neben festen Stationen auch Autos in festgelegten Parkraumquartieren ohne feste Stellplätze. Weitere 2.000 Fahrzeuge können in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden gebucht werden. Laut Flinkster gibt es derzeit rund 215.000 Kunden.

VCÖ sieht noch Potenzial

Da jeder vierte heimische Haushalt mehr als ein Auto hat, sieht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) beim Carsharing noch Potenzial. Wien liegt in der Bundesländer-Rangliste an letzter Stelle, nur neun Prozent aller Wiener Haushalte haben mehr als ein Fahrzeug. Spitzenreiter ist Kärnten, wo 36 Prozent aller Haushalte mehr als ein Fahrzeug in der Garage stehen haben.

„Zweitwagen werden im Schnitt nur rund 8.500 Kilometer im Jahr gefahren. Carsharing kann sich bereits unter 12.000 Jahreskilometer rechnen“, hieß es vom VCÖ. Ein Carsharing-Auto könne acht bis 15 Privat-Pkw ersetzen.

Carsharing nicht in allen Bezirken

Während Car2go Wien als „einen der erfolgreichsten Standorte“ bezeichnete, hat das von der Stadt Wien unterstützte Modell Carsharing.at noch nicht so viele Autos auf der Straße wie geplant. Zudem ist Carsharing.at noch nicht in allen Bezirken vertreten - mehr dazu in Carsharing: Gemischte Bilanz.

Um die Stellplätze für das Carsharing gab es längere Diskussionen. Nicht alle Bezirksvorsteher wollten im Vorjahr öffentliche Plätze für das Carsharing anbieten - mehr dazu in Tauziehen um Carsharing-Plätze.

Privates Carsharing seit Juni des Vorjahres

Schon seit Juni des Vorjahres ermöglicht „carsharing 24/7“ den privaten Autoverleih. 210 Personen bieten dort derzeit ihre Fahrzeuge zur Mitnutzung an, 80 davon in Wien. Die Fahrzeugbesitzer bestimmen, wann und an wen sie ihr Auto verleihen. Die Gebühr wird ebenfalls von den Autobesitzern festgelegt, die Plattform empfiehlt 20 bis 40 Euro pro Auto und pro Tag.

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