Cafes: Sorgen wegen Tabakgesetz

„Unkalkulierbare Entwicklungen“ beim Tabakgesetz machen den Betreibern der Wiener Cafes Sorgen. Einer Umfrage zufolge gehen 19 Prozent der Befragten täglich ins Kaffeehaus, am 1. Oktober wird der „Tag des Kaffees“ veranstaltet.

Die jüngste Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs vom Juni 2013 führe zu Unsicherheit unter den Gastronomen, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz von Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank und Berndt Querfeld, dem Obmann der Kaffeehäuser. Laut Höchstgericht ist eine Trennung der Räumlichkeiten in Raucher- und Nichtraucherbereiche nämlich nur gesetzeskonform, wenn der Nichtraucher beim Besuch eines Kaffeehauses oder einer Gaststätte keinen Raucherraum durchschreiten muss - mehr dazu in Gastronomen fürchten neuen Umbau.

Die Behördenpraxis werde auf den Kopf gestellt, klagte Querfeld: „Die Kaffeehausbetreiber und Gastronomen haben bei der Raumtrennung bisher viel Geld in die Hand genommen. Jetzt stellt sich heraus, dass die eine oder andere Investition verlorenes Geld ist. Und der Punkt dabei ist, dass es aus heutiger Sicht keine Planungssicherheit für die Kalkulierbarkeit neuerlicher Investitionen gibt“.

Klarstellung der Politik gefordert

Jank verwies darauf, dass die derzeitige Regelung in der Praxis gut funktioniere. Laut einer Umfrage würden zwei Drittel den österreichischen Weg des Nichtraucherschutzes in der Gastronomie für gut befinden. „Auch deswegen, weil sich die allein in Wien rund 2.000 betroffenen Betriebe mit zum Teil erheblichen Investitionen in Raumabtrennungen und zusätzliche Belüftungen bemüht haben, ihren Gästen die beste Lösung zu bieten“, versicherte Jank.

Daher sei nun von der Politik eine gesetzliche Klarstellung gefordert. „Denn die Unternehmen, die viel Geld in den gesetzlich vorgeschriebenen Umbau investiert und für den Umbau auch eine behördliche Genehmigung bekommen haben, müssen sich darauf verlassen können, dass das auch hält. Rechtssicherheit muss hergestellt werden“, so Jank.

19 Prozent täglich im Kaffeehaus

Die Bedeutung der Wiener Kaffeehauskultur wird laut Wirtschaftskammer auch durch eine aktuelle Umfrage untermauert. Wichtig sei das Kaffeehaus etwa für den Tourismus - da 87 Prozent der Wien-Gäste ein solches besuchen.

Mehr als ein Drittel der heimischen Kaffeegenießer gehen demnach zwei- bis dreimal pro Woche in ein Kaffeehaus, rund 19 Prozent sogar täglich. Geändert hat sich zuletzt das Trinkverhalten: „Bevorzugte der Gast noch vor einigen Jahren einen starken Kaffee, sehen wir heute einen Wandel zum Milchkaffee", berichtete Querfeld.

Tag des Kaffees am 1. Oktober

Beim österreichweiten „Tag des Kaffees“ am 1. Oktober nehmen in Wien zehn Kaffeehäuser teil. Zahlreiche Lesungen werden veranstaltet, dabei treten unter anderem Karl Markovics, Nicole Beutler, Cornelius Obonya und Mercedes Echerer auf.

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