DiTech verschiebt Insolvenzanmeldung

Die Investorengespräche des angeschlagenen Computerhändlers DiTech ziehen sich in die Länge. Die Insolvenzanmeldung wurde auf nächste Woche verschoben. Warten müssen auch Besitzer von DiTech-Gutscheinen: Diese können nicht eingelöst werden.

„Es ist gut, wenn sich das Unternehmen ein paar Tage mehr Zeit nimmt und besser vorbereitet in das Insolvenzverfahren geht“, sagte Kreditschutzverband-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner auf Anfrage zu der Verzögerung.

DiTech will nächste Woche ein Sanierungsverfahren mit Fremdverwaltung beantragen, teilte das Unternehmen am Freitag in einer Aussendung mit. In diesem Sanierungsverfahren müssen innerhalb von zwei Jahren mindestens 20 Prozent der Schulden bezahlt werden, und die Mehrheit der Gläubiger muss dem Sanierungsplan zustimmen.

DiTech-Gutscheine nicht einlösbar

Bitte warten heißt es derzeit für Kunden mit DiTech-Gutscheinen. Die Gutscheine werden aus Gläubigerschutzgründen nicht angenommen. „Die Geschäftsführung würde sich strafbar machen, wenn sie Forderungen aus einer Zeit vor Eintritt der Zahlungsunfähigkeit begleichen würde“, sagte DiTech-Sprecher Mario Gündl zum „Kurier“. In den nächsten Wochen werde es Klarheit geben. „Dann können wir Gutscheinfragen für jeden Individualfall lösen.“

Ditech

ditech.at

Die DiTech-Gründer wollen 49 Prozent des Unternehmens behalten

DiTech-Tochter bereits in Konkurs

Die DiTech-Tochter „dimotion“, zuständig für den Zusammenbau von Servern, PC-Systemen und Laptops unter der Eigenmarke „dimotion“, hat bereits am Freitag Konkurs am Handelsgericht angemeldet. Laut Kreditschutzverband hat das Unternehmen Verbindlichkeiten von 605.000 Euro gegenüber Lieferanten, weitere Verbindlichkeiten in der Höhe von 475.000 Euro bestehen gegenüber der Mutter DiTech. Von der Insolvenz sind 14 Gläubiger betroffen.

Die zehn verbliebenen Beschäftigten wurden von DiTech übernommen. Die Februar-Gehälter wurden bereits ausbezahlt. Am 20. Mai findet die Tagsatzung statt. „Dies war eine strategische Entscheidung der Eigentümer, da in Zukunft die Herstellung von Computersystemen in jedem Fall innerhalb der Firma DiTech durchgeführt werden soll“, hieß es in der Mitteilung.

Deutscher Investor soll Mehrheit übernehmen

DiTech hofft auf die finanzielle Hilfe eines deutschen Investors mit polnischen Wurzeln. Der Investor, der vorerst ungenannt bleiben will, soll 51 Prozent an DiTech übernehmen, die Gründerfamilie Izdebska dann 49 Prozent halten, hieß es am Donnerstag - mehr dazu in DiTech: Investor soll 51 Prozent übernehmen (wien.ORF.at; 12.3.2014). Ein Vorvertrag wurde bereits unterzeichnet.

Bei Expansion übernommen

DiTech hat sich bei seiner rasanten Expansion übernommen und muss nun Insolvenz anmelden. DiTech-Gründer Damian Izdebski wandte sich mit einem Brief an die Öffentlichkeit: „Ich habe mich vom Erfolg des DiTech-Konzepts und dem damit einhergehenden Wachstum blenden lassen und unterschätzt, wie wichtig es ist, dieses enorme Wachstum nachhaltig finanziell abzusichern“ - mehr dazu in Computerhändler DiTech insolvent (wien.ORF.at; 10.3.2014).

DiTech hat zurzeit 255 Mitarbeiter und betreibt 22 Filialen in Österreich. Das Unternehmen hat den Abbau von 60 bis 80 Mitarbeitern und das Aus für „einige“ Filialen angekündigt. Die Gewerkschaft hat für die Betroffenen eine Hotline eingerichtet - mehr dazu in DiTech: Kreditschützer rechnen mit Sanierung (wien.ORF.at; 11.3.2014).

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