Wirte kritisieren Info-Pflicht für Allergiker

Ab Dezember müssen Gastronomen Auskunft über 14 allergene Stoffe geben, die in Speisen enthalten sein könnten. Das gibt eine neue EU-Verordnung vor. Die Wiener Wirte kritisieren, dass die Zeit viel zu kurz sei, um das Servicepersonal zu schulen.

Der Kellner soll künftig nicht nur die Bestellung aufnehmen und servieren. Er soll auch über sämtliche Zusatzstoffe und Allergene Auskunft geben. Für den Obmann der Wiener Wirte in der Wirtschaftskammer, Wilhelm Turecek, ein Ding der Unmöglichkeit, schließlich gilt es mindestens 20.000 Servicekräfte bis 14. Dezember zu schulen, vom Chinarestaurant bis zur Pizzeria.

„Wenn sie fragen, was ist das für ein Fisch oder muss ich mir wegen meiner Milchallergie Sorgen machen, kann es auch zu sprachlichen Problemen kommen“, sagt Turecek. Die Wirtschaftskammer fordert daher rasch ein Konzept vom Gesundheitsministerium, wie die EU-Informationspflicht umgesetzt werden kann.

Kirschenstrudel

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Geeignet für Allergiker?

Speisekarte „dick wie Telefonbuch“

„Wir brauchen eine zertifizierte Unterlage, die wir den Mitarbeitern vorspielen können“, so Turecek. Er denkt dabei an einen kurzen Film oder eine Audiopräsentation. „Das könnten wir dann auch übersetzen, wie wir es bei der Hygieneverordnung auch gemacht haben.“

Alternativ zur mündlichen Auskunft können die Allergene auch in der Speisekarte aufgelistet werden. Dadurch würden diese aber dick wie Telefonbücher, klagen die Gastronomen. Derzeit sind „private Feiern“, etwa Zeltfeste, von der Regelung ausgenommen. „Wir fordern, dass auch diese Feiern inkludiert sind. Es ist egal, wo ich einen Nussstrudel esse, wenn ich eine Haselnuss-Allergie habe“, so Turecek.

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