Mehr Defibrillatoren in U-Bahn-Stationen
Praterstern, Karlsplatz, Westbahnhof, Schwedenplatz, Stephansplatz und Volkstheater: In diesen U-Bahn-Stationen sind derzeit öffentliche Defibrillatoren installiert. Die Wiener Linien wollen mehr „Defis“ aufstellen und die Fahrgäste mit verstärkten Werbekampagnen animieren, zu helfen oder Hilfe zu holen - mehr dazu in Herzinfarkt: Mann lag fünf Stunden im Lift.
ORF
Die Zahl der Defibrillatoren im öffentlichen Raum soll schon im Frühjahr erhöht werden. Im Dezember wurde das erste Gerät an der Ecke Freyung/Strauchgasse aufgestellt - mehr dazu in Herztod: Erster öffentlicher „Defi“. Im Frühjahr sollen neun weitere folgen. Im Endausbau könnten zwischen 50 und 70 öffentliche Defibrillatoren in Wien aufgestellt werden, heißt es.
Die Schlagworte lauten: Rufen-Drücken-Schocken. Also die Rettung unter 144 verständigen, Herzdruckmassage und wenn notwendig einen Defibrillator einsetzen.
Aber das reicht nicht, wie der aktuelle Fall zeigt, wo in der U-Bahn-Station „Volkstheater“ sogar ein Defibrillator in Sichtweise gewesen wäre. Der Verein „Puls zur Bekämpfung des plötzlichen Herztods“ setzt daher besonders auf Bewusstseinsbildung. „Man muss hinschauen und helfen und etwas tun. Man kann in dieser Situation nichts falsch machen außer wegzuschauen“, sagt der Arzt Markus Winnisch vom Verein. „Derzeit liegt die Überlebensrate beim plötzlichen Herztod etwa zwischen zehn und 15 Prozent. Im günstigsten Fall kann diese Überlebensrate auf mehr als 50 Prozent gesteigert werden.“
Man dürfe keine Angst haben, einen „Defi“ einzusetzen, sagt Winnisch: „Das Gerät erkennt, ob ein Elektroschock notwendig ist. Nur dann erlaubt es das Gerät, einen lebensrettenden Schock abzugeben. Man kann auch mit einem Defi, selbst wenn man sich noch nie damit beschäftigt hat, nichts falsch machen.“ Außer wegzuschauen, wie der jüngste Fall beweist.