Wien erweitert auf 4.800 Notplätze
Das ehemalige Geriatriezentrum war bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag für rund 700 Flüchtlinge geöffnet worden. Nun werde um 100 Plätze erweitert, hieß es - mehr dazu in Wien voll belegt: 800 neue Notbetten.
Viele Angebote für Notunterkünfte
Gleichzeitig schicke der Fonds Soziales Wien Zweierteams los, um weitere Objekte auf ihre Unterbringungstauglichkeit zu prüfen. Denn man bekomme laufend u.a. von Versicherungen, Banken oder Immobilienunternehmen Angebote, dass man frei stehende Flächen zwecks Notversorgung zur Verfügung stellen könnte. Allerdings brauche man natürlich eine gewisse Infrastruktur - etwa Wasseranschlüsse oder Verköstigungsmöglichkeiten, betonte der Sprecher. Ein Quartier gibt es etwa bereits im zukünftigen Hauptquartier der Erste Bank beim Hauptbahnhof. Dort stehen seit Samstag 302 Plätze zur Verfügung.
ORF
Anforderungen an Quartiere steigen
Parallel richten sich die Helfer darauf ein, dass die Flüchtlinge nicht nur eine Nacht bleiben und gleich in der Früh weiterziehen. „Bis jetzt hatten wir Nachtquartiere, die hatten die Funktion einer erweiterten Wartehalle des Bahnhofes“, sagte der Flüchtlingskoordinator Peter Hacker gegenüber „Wien heute“. Es kann durchaus zu längeren Aufenthalten kommen.
Dadurch verändern sich auch die Anforderungen für die Quartiere. Es muss etwa auch möglich sein, die Flüchtlinge zu verköstigen. „Die gesamte Logistik, Betreuung steht unter völlig neuen Vorzeichen. Bis jetzt waren die Quartiere tagsüber leer. Wir müssen in der Lage sein, den ganzen Tag über Menschen zu berherbergen. Das bedeutet Herausforderungen an das Thema Essen, Hygiene und Betreuung. Wir werden Freiwillige brauchen, die unter Anleitung eines erfahrenen Mitarbeiters so ein Quartier tagsüber betreuen.“
Es könne derzeit nicht seriös abgeschätzt werden, wie viele Flüchtlinge nach Wien in den nächsten Stunden und Tagen kommen werden, sagte auch der Wiener Flüchtlingskoordinator Peter Hacker. Man sei da von „einem größeren Ganzen“ abhängig. „Das, was dabei auf Wien fällt, ist sicher bewältigbar“, so Hacker.
Erzdiözese Wien
Pfarren wollen auf mehr als 1.000 Plätze aufstocken
Zu den 4.800 Schlafplätzen, die vom städtischen Fonds Soziales Wien koordiniert werden, kommen noch mehrere hundert von den Wiener Pfarren oder privaten Initiativen. Diese Notquartiere sind für die Großplanung in Wien zu kleinteilig, um bei der Gesamtkoordination berücksichtigt zu werden. Die Erzdiözese etwa will laut Flüchtlingskoordinator Rainald Tippow die Kapazitäten von 700 Schlafplätzen in Pfarrsälen und ähnlichen Räumlichkeiten auf mehr als 1.500 aufstocken.