Mehr Land bringt Erfolg für Hafen

Es klingt eigentlich wie ein Widerspruch, aber es hat sich ausgezahlt: Der Wiener Hafen hat Wasserflächen schrittweise in Land umgewandelt und die daraus entstandenen Lagerflächen zu einer wichtigen Einnahmequelle gemacht.

Für den Wiener Hafen hat sich die Landgewinnung als ein Schlüssel zum Erfolg erwiesen: Lagerflächen so groß wie zehn Fußballfelder stehen mittlerweile bereit. Zwei Drittel davon sind konstant ausgelastet. Durch die Verkehrsanbindung über Wasser, Schiene und Straße sind die Lager am Hafen auch konkurrenzfähig. In den vergangenen Jahren wurden vor allem Unternehmen aus Wien als Stammkunden gewonnen - mehr dazu in Wien wird zur Hafenstadt (wien.ORF.at; 21.5.2014)

Autoterminal wird erweitert

„Besonders gefragt ist der Autoterminal: Seit dem Jahrhundert-Hochwasser wurde er konstant ausgebaut. Auch im vergangenen Jahr ist die Auslastung gewachsen: 58.000 Fahrzeugen war ein absoluter Rekord“, so Hafen-Wien-Geschäftsführerin Doris Pulker-Rohrhofer gegenüber „Wien heute“.

Auch heuer steht einiges auf der Hafen-Wien-To-Do-Liste. Insgesamt sollen rund zwölf Mio. Euro investiert werden. Das Autoterminal, eines der größten Pkw-Verteilerzentren in Österreich, soll um rund 3.000 Quadratmeter erweitert werden. Derzeit würden beispielsweise rund 80 Prozent aller in Wien zugelassenen Neufahrzeuge über den Hafen Wien ausgeliefert werden.

Boom der Donau-Kreuzschifffahrt

Der zur Wien-Holding gehörende Wiener Hafen hat im Vorjahr einen Gesamtumsatz von 52,7 Mio. Euro erwirtschaftet. Damit kann das Unternehmen das Ergebnis fast halten - denn 2014 betrug der Umsatz mit 53,6 Mio. Euro nur geringfügig mehr. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag im Vorjahr bei zehn Mio. Euro. Zudem wurden 20 Mio. Euro investiert - angefangen mit der Eröffnung eines neuen Schwergutzentrums in Albern bis hin zur Anschaffung eines 240 Tonnen schweren Hafenkrans - mehr dazu in Neuer Riesenkran im Hafen Freudenau.

Zu dem Gesamtergebnis trugen bei, dass man in den Sparten gut aufgestellt sei, erklärte Fritz Lehr, der kaufmännische Hafen-Wien-Geschäftsführer. Vor allem die Personenschifffahrt habe sich sehr positiv entwickelt: „Man kann von einem Boom der Donau-Kreuzschifffahrt zu sprechen“ - mehr dazu in Wiese statt Beton für Donauschiff-Touristen.

Niedriger Wasserstand als Problem

Einziger Wermutstropfen aus Hafen-Wien-Sicht waren die schwierigen Pegelverhältnisse der Donau im Vorjahr, die Konjunktureintrübung, die auch Asien erfasste und das Auslaufen von Großaufträgen. Darunter habe man „sehr wohl gelitten“, so Wien Holding-Chef Peter Hanke. So gab es im Umschlagbereich ein Minus von 11,3 Prozent bzw. einem Rückgang auf 6,8 Mio. Tonnen. Die Hafen-Tochter WienCont wickelte 2015 rund 450.000 Containerumschläge ab. 2014 waren es noch 477.000 - mehr dazu in Niedriger Wasserstand bremst Güterverkehr (noe.ORF.at)

Auch im nächsten Jahr will der Hafen weiter in den Ausbau investieren, sagt Wien Holding-Chef Peter Hanke: „Nach dem Hochwasserschutz geht es jetzt an Stromgewinnung mittels Solarenergie.“

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