Fankrawalle bei Austria-Match

Nach dem Europa-League-Qualifikationsspiel der Wiener Austria gegen Spartak Trnava ist es am Donnerstag zu Ausschreitungen gekommen. Elf Fans wurden festgenommen. Sechs Fans und auch drei Polizisten wurden verletzt.

Rund 2.500 Anhänger der slowakischen Mannschaft waren nach Wien gekommen, einige hundert haben schon tagsüber Probleme gemacht. In der Innenstadt haben sie rassistischen und homophoben Parolen gerufen. Bei der Kontrolle von Fanbussen aus der Slowakei hat die Polizei verbotene Waffen wie Schlagstöcke und Schlagringe sichergestellt. Die Insassen des Autos wurden wegen des Besitzes verbotener Waffen angezeigt und in die Slowakei zurückgeschickt. Ein weiterer Bus mit Spartak Trnava-Anhängern wurde noch auf der Anreise abgefangen und zurückgeschickt. Die Fans hatten ihre Polizeibegleitung während der Fahrt mit Bierdosen beworfen.

Im Stadion sind die Provokationen weitergegangen: Unter anderem mit schwulenfeindlichen und rassistischen Rufen. Ein slowakischer Fan hat zudem mehrmals den Hitler-Gruß gezeigt, er wurde wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz festgenommen. Auch hätten die Trnava-Anhänger ein Netz heruntergerissen, das verhindern sollte, dass Gegenstände in Richtung Spielfeld geworfen werden. Nach dem Match sind Fangruppen vor dem Ernst-Happel-Stadion aneinandergeraten. Elf Trnava-Fans hat die Polizei festgenommen, sechs Anhänger beider Mannschaften mussten ins Spital. „Viele Fans waren stark alkoholisiert“, sagt ein Sprecher der Polizei. Aufgrund des hohen Aggressionspotenzials der Fans waren mehrere hundert Beamte im Einsatz. Drei Polizisten wurden bei einem Pfefferspray-Einsatz verletzt.

Schwere Sachbeschädigung in und außerhalb des Stadions

AG-Vorstand Markus Kraetschmer berichtete von schweren Sachbeschädigungen im Sektor der slowakischen Anhänger. So seien beispielsweise Kühlschränke demoliert worden. Außerhalb des Happel-Stadions wurde ebenfalls mutwillig randaliert. „So etwas wie gestern haben wir noch nicht erlebt. Das war einzigartig im negativen Sinn“, sagte Kraetschmer. Das Rückspiel in Trnava in der kommenden Woche wird zum Risikospiel.

Es werden die Sicherheitsvorkehrungen nun verschärft. 1.000 Karten erhält die Austria für ihre Fans, diese werden nur in Wien und nur personalisiert ausgegeben. Für die Busreise der Fans wird auch Polizeischutz abgestellt, wie die slowakischen Behörden versichert hätten. Die Mannschaft reist bereits am Vortag in die westslowakische Kleinstadt. Auch sie wird von der Polizei eskortiert.

Bittere Heimniederlage

Auch kein Ruhmesblatt war das Spielergebnis: Die Austria hat in der dritten Qualifikationsrunde der Europa-League mit 0:1 verloren und steckt nach dem Hinspiel der dritten Qualirunde in der Bredouille. Die Violetten benötigen im Rückspiel in der Slowakei einen Kraftakt - mehr dazu in sport.ORF.at.