FPÖ Simmering: Noch Wünsche offen

„Es ist wirklich schön.“ So das Resümee von Paul Stadler, seit einem Jahr FPÖ-Bezirksvorsteher in Simmering. Allerdings sind noch Wünsche offen: Etwa nach einer besser Öffi-Anbindung. Bilanz zog auch Vizebürgermeister Johann Gudenus.

Er freue sich über den intensiven Kontakt und die Rückmeldungen aus der Bevölkerung, so Stadler. Die Zwischenbilanz seiner Zusammenarbeit mit dem Rathaus fällt hingegen eher durchwachsen aus, wie der blaue Bezirkschef darlegte. Seit seiner Angelobung vor einem Jahr werde er immer wieder gefragt, was sich in Simmering so großartig geändert habe, erzählte Stadler, der klarstellte: „Großartig auf einmal geht gar nichts.“ Seit einem Jahr stellt die FPÖ den Bezirksvorsteher und hatte auch gleich große Pläne - mehr dazu in FPÖ Simmering: Migranten „besser integrieren“.

Wunsch nach U3-Ausbau und 71er-Verlängerung

Das dass nicht so funktioniert, liege nicht zuletzt daran, dass er über keine absolute Mehrheit verfüge und die Unterstützung anderer Fraktionen benötige. Wobei es sehr wohl einiges zu berichten gebe, wie er versicherte. Der FP-Vorsteher verwies etwa auf die Rückzahlung von Bezirksschulden, Schulsanierungen oder die Fertigstellung von Kreisverkehren.

Paul Stadler, Bezirksvorsteher Simmering

ORF

Stadler zieht nach einem Jahr Bilanz: „Es ist wirklich schön“

Eher noch nicht durchgedrungen ist Stadler mit all seinen Wünschen in Sachen Öffis. Zwar seien bessere Schnellbahnintervalle und ein neues Busschema vereinbart worden, für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 71 nach Kaiserebersdorf hat sich der Vorsteher bei der Stadt bisher aber vergeblich eingesetzt, wie er beklagte. Wobei Stadler auch für den Ausbau der U3 votierte - nämlich am besten bis Schwechat. Auch mit der Gesundheitsversorgung des elften Wiener Gemeindebezirks ist Stadler unzufrieden.

Auch Vizebürgermeister Gudenus zieht Bilanz

Die FPÖ stellt seit der Bezirksvertretungswahl 2015 den Vorsteher. Die über Jahrzehnte dort dominierende SPÖ wurde auf den zweiten Platz verwiesen. Seither ist der elfte Bezirk mehr denn je eine blaue Hochburg. So konnte etwa FPÖ-Kandidat Norbert Hofer die erste Ausgabe der Hofburg-Stichwahl dort knapp für sich entscheiden - was ihm in keinem anderen Wiener Bezirk gelang. Auch Wiens Vizebürgermeister Johann Gudenus hat Einjahresbilanz gezogen. Das Amt steht ihm aufgrund der Mandatsstärke (34 Sitze im Gemeinderat, Anm.) der FPÖ zu.

Ein Ressort ist damit nicht verbunden, was er heute einmal mehr beklagte. Er habe Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) vergeblich ersucht, ihm ein solches zu geben - etwa ein bisher noch nicht existierendes Sicherheitsressort. Er habe sich nun selbst ein Ressort mit den Schwerpunkten Bürgernähe und Kontrolle „zusammengezimmert“, berichtete Gudenus. „Weil ich bin jemand, der zu den Problemfeldern hingeht“, versicherte der blaue Vizebürgermeister. Gleichzeitig leite er Delegationen ins Ausland - beispielsweise in die weißrussische Hauptstadt Minsk im Juni.

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