Schauspieler Heinz Petters ist 85

In weit mehr als 100 Rollen hat sich Heinz Petters vor allem einen Ruf als großartiger Nestroy-Darsteller erworben. Mittlerweile hat er sich von der Bühne zurück gezogen. Am Sonntag feierte Petters seinen 85. Geburtstag.

In seiner Heimatstadt Graz absolvierte Petters zunächst die Kunstgewerbeschule für Keramik und Kleinplastik, nahm Ballett- und Schauspielunterricht und begann seine Bühnenlaufbahn zunächst als Tänzer, später als Operettenbuffo und Schauspieler. Nach Graz folgten Engagements an diversen Landesbühnen und 1957 ein Aufenthalt in Paris. 1960 kam Petters ins Wiener „Simpl“ von Karl Farkas, er spielte aber auch im Raimundtheater, im Theater in der Josefstadt und in der Tribüne.

Heinz Petters mit Hilde Sochor in "Cabaret" im März 2007 im Volkstheater

APA/Herbert Pfarrhofer

Mit Hilde Sochor spielte Heinz Petters unter anderem in „Cabaret“

Lange Jahre am Volkstheater

Leon Epp engagierte ihn schließlich ans Wiener Volkstheater, dem er seit 1964 als fixes Ensemblemitglied angehörte, bevor er 1997 zum Ehrenmitglied aufstieg. Zu seinen wichtigsten Rollen gehören der „Schwejk“, der Milchmann „Tewje“ in „Kaddisch“ oder „Fortunatus Wurzel“ in Ferdinand Raimunds „Der Bauer als Millionär“.

Besonders populär wurde Petters durch seine Nestroy-Rollen. Über 100 Mal war er in Nestroy-Stücken zu sehen, etwa als Schuster Knieriem in „Lumpazivagabundus“, als Wendelin Pfriem in „Höllenangst“ und als Weinberl in „Einen Jux will er sich machen“. Petters läutete nach Hans Putz, Fritz Muliar, Hugo Gottschlich und Kurt Sowinetz eine neue Ära von Nestroy-Aufführungen am Volkstheater ein.

Heinz Petters mit Tobias Moretti 1994 in "Kommissar Rex"

ORF/Ali Schaffler

Auch in „Kommissar Rex“ mit Tobias Moretti gehörte Heinz Petters zu den Darstellern

Popularität durch TV-Serien

Neben seiner Volkstheater-Tätigkeit gab Petters zahlreiche Auswärts-Gastspiele, etwa am Theater an der Wien, bei diversen Festspielen und an deutschen Bühnen. Außerdem spielte er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter in Reinhard Schwabenitzkys Trilogie „Ein fast perfekter Seitensprung“, „Eine fast perfekte Scheidung“ und „Eine fast perfekte Hochzeit“ sowie in Franz Antels „Bockerer“-Filmen. Petters galt lange Zeit als einer der populärsten Schauspieler Österreichs.

Im Fernsehen war Heinz Petters in zahlreichen Serien zu sehen, darunter „Die Abenteurer des braven Soldaten Schwejk“, „Ringstraßenpalais“, „Der Sonne entgegen“ und „Trautmann“.

Im April 2004 wurde Heinz Petters mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ausgezeichnet

APA/Barbara Gindl

Zu seinen Auszeichnungen darf Petters unter anderem den Karl-Skraup-Preis, den Nestroy-Ring der Stadt Wien, das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien zählen. Seit 1989 trägt er den Berufstitel Kammerschauspieler, 2004 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ausgezeichnet.