Blümel: Nationalratswahl Indiz für Wien-Wahl

ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel, Vertrauter von Bundesparteichef Sebastian Kurz, hält sich zu Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ bedeckt. Ob er Minister werde, kommentierte er so, dass er jedenfalls 2020 bei der Landtagswahl in Wien antreten werde.

Blümel wollte im Ö1-Morgenjournal ein Privattreffen, dass ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz Christian Strache laut Medienberichten am Mittwoch gehabt haben, weder bestätigen noch ausschließen. Strache hatte dieses unterdessen bestätigt. Es sei klar, dass es formelle Gespräche gäbe, sagte Blümel, formal erfolgt der Auftrag am Freitag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Blümel wollte sich auf keine Spekulationen einlassen, ob es eine Präferenz für die FPÖ als Koalitionspartner gibt. Auch die Bedingung der FPÖ nach dem Innenminister kommentierte er nicht. „Wenn man auf Augenhöhe verhandeln will, sollte man im Vorhinein keine Bedingungen stellen“, so Blümel. Es gehe jedenfalls darum, vom eigenen Programm „so viel wie möglich durchzubekommen“.

„Wiener Wahlergebnis hätte uns niemand zugetraut“

Er ließ auch offen, ob er selbst Minister in der nächsten Regierung werde. „Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass ich bei der nächsten Wien-Wahl 2020 antreten möchte als Landesparteiobmann der ÖVP Wien. Dafür bin ich gekommen, alles andere stellt sich an Fragen momentan so nicht“, so Blümel.

Er betonte noch einmal seine Freude über das Ergebnis in Wien. „Vom historisch schlechtesten Ergebnis bei der Landtagswahl 2015 mit 9,2 Prozent hoff’ ich, dass die letzte Nationalratswahl, so wie sie in Wien ausgegangen ist, ein Indiz dafür ist, wie die nächste Wien-Wahl ausgeht“, meinte Blümel.

„ÖVP Wien hat an Ansehen dazugewonnen“

Durch das Wahlergebnis in Wien - hier erreichte die nicht gerade erfolgsverwöhnte Landespartei mit 21,6 Prozent diesmal Platz 2 - sieht Blümel die Hauptstadt-ÖVP gestärkt: „Die ÖVP Wien hat einiges an Ansehen in der ÖVP-Familie gewonnen“, sagte Blümel bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Stolz ist der Chef auch auf den Zugewinn von drei Mandaten, wodurch die Wiener ÖVP insgesamt sieben Grundmandate in der Bundeshauptstadt erreichen konnte - eines davon überraschend im Wahlkreis Nord (Floridsdorf, Donaustadt) mit Spitzenkandidatin Gudrun Kugler. Die katholische Hardlinerin wechselt somit vom Landtag beziehungsweise Gemeinderat in den Nationalrat. Wer ihr im schwarzen Rathausklub nachfolgt, ist noch offen.

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