Donhauser löst Do&Co als ÖBB-Caterer ab

Die ÖBB kehren für die Verpflegung von Reisenden in Fernzügen zum Gastronomen Josef Donhauser zurück. Er hatte schon bis 2012 das ÖBB-Catering. Der Großcaterer Do&Co ist damit aus dem Rennen.

Do&Co verliert mit dem Auslaufen seines Vertrags Ende März 2018 den Auftrag. Vorerst läuft eine zehntägige Einspruchsfrist, die noch abzuwarten ist, bis die ÖBB den Zuschlag an Donhauser formal erteilen können.

Mitarbeiter von Henry am Zug werden übernommen

Aus dem Verfahren sei die don travel railcatering gmbh von Donhauser als Bestbieterin hervorgegangen, hieß es in der Aussendung. Im April 2012 hatte Donhauser den Auftrag seiner damaligen Firma e-express an Do&Co abgeben müssen. Die bisherigen Mitarbeiter des Zugsgastroanbieters Henry am Zug von Do&Co werden vom neuen Cateringbetreiber übernommen. Details des künftigen Konzepts sollen nach dem Ende der Stillhaltefrist und der definitiven Zuschlagserteilung erfolgen.

Donhauser will auch ins Airline-Catering

Für 2019 hat Donhauser auch große Pläne im Airlinecatering. „Wir bemühen uns um den AUA-Auftrag, wir sind dort nach wie vor im Bieterrennen“, sagte ein Sprecher der DoN-Gruppe am Montag zur APA. Die österreichische Lufthansa-Tochter AUA (Austrian Airlines) hat ebenfalls die Bordverpflegung neu ausgeschrieben. Auch dort ist die börsennotierte Do&Co von Attila Dogudan (Jahresumsatz 2016/17: mehr als 900 Mio. Euro) seit vielen Jahren der Vertragspartner.

Donhausers Ziel sei, im Airlinecatering Fuß zu fassen, sagte der Sprecher des Unternehmens heute. Das steht neben Standorterweiterungen und weiterer Diversifikation im auf der Homepage veröffentlichten Strategieplan der Firma für 2019. Es gehe um Airline Catering-Verträge in Österreich und im Iran. Im Iran ist die österreichische Gruppe seit zwei Jahren in einem Joint Venture für die Bordverpflegung eines Eisenbahnunternehmens tätig. Neu dazu kommen soll demnächst das Unternehmenscatering im Iran. Außerhalb Österreichs ist die Gruppe sonst in Ungarn und der Slowakei.

Unter Namen „e-express“ bereits für ÖBB gearbeitet

Bei den ÖBB handelt es sich für die DoN-Gruppe um den Wiedereinstieg. Bis April 2012 hatte Donhausers Cateringgesellschaft - damals noch unter dem Namen „e-express“ - elf Jahre lang schon die Zuggastronomie bei der Bundesbahn über. Als die ÖBB damals einen neuen Caterer suchten und auf Do&Co bzw. dessen Schiene „Henry am Zug“ umstiegen, verlor Donhauser auf einen Schlag den größten Teil seiner Umsätze. Die Firma wurde mit einem Bruchteil der einstigen Beschäftigten neu aufgestellt, expandierte u.a. im Event- und Kongresscatering.

Mit rund 600 Mitarbeitern setzt die 1992 gegründete Firmengruppe heuer knapp 36 Mio. Euro um, ein Drittel mehr als 2016. Mit 1.300 Events pro Jahr, der Verpflegung von Großunternehmen, Kulturorganisationen, Theater, Sportstadien und selber betriebenen Restaurants zählt das Unternehmen etwa 8 Millionen Gäste pro Jahr. Auf der Referenzliste stand schon jetzt die ÖBB-Zentrale. Franchisenehmer ist die Gruppe seit 2013 bei der Fastfood-Firma Subway.

Sowohl Do&Co als auch die DoN-Vorläufergesellschaft e-express hatten in der Vergangenheit immer wieder Gewerkschafter aufgebracht, die sich an den Arbeitsbedingungen von Bordpersonal in den Zügen stießen - mehr dazu in Henry am Zug: Arbeitstage bis zu 17 Stunden.

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