Kämpfen für ein neues Leben

In einem Kampfsportstudio in der Josefstadt helfen Sportler Asylwerbern beim Start in ein neues Leben. Zwei bis dreimal in der Woche trainieren die „Freedom Fighter“ unter der Anleitung von Kampfsportweltmeister Ronny Kokert.

Bis zu 17 Kursteilnehmer kommen mehrmals in der Woche zum Shinergy-Training. Shinergy - das „ist die Verbindung von Zen Philosophie, asiatischer Kampfkunst und modernsten Methoden der westlichen Sportwissenschaf“, heißt es auf der Website des Fitnesstudios. Kriegsflüchtlingen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan soll sie wieder Mut geben.

Disziplin und Respekt durch Training

Das ist das Ziel des Non-Profit-Projekts, erzählt Ronny Kokert, der Gründer des Studios: „Shinergy ist eine Selbstverteidigung, Selbstverteidigung ist mentales Training.“ „Wir lernen Technik, Kampfkunst, Disziplin und den Respekt vor Anderen“, sagt auch Teilnehmer Mostafa Merzai aus Afghanistan.

Die Jugendlichen wohnen entweder in Flüchtlingsunterkünften oder bei Pflegefamilien. Für sie ist hinfallen und wieder aufstehen ein Lebensmotto, sagt Ismail Noori: „Ich komme aus Kabul, da gibt es jeden Tag Explosionen. Ich habe Angst gehabt. Meine Flucht hat drei Monate gedauert, es war sehr gefährlich, mit dem Boot, dem Pkw und zu Fuß.“

Freedom Fighters

ORF

Ismail ist seit 2015 in Österreich, mittlerweile ist er Staatsmeister und hat ein großes Ziel: „Ich will einfach Weltmeister werden.“

Große Ziele

Der 18-jährige Ismail lebt seit zwei Jahren in Österreich, ein Asylverfahren läuft - Shinergy ist mittlerweile ein sehr erfolgreiches Hobby geworden: „Ich bin Staatsmeister geworden. Es ist unglaublich, ich trainiere seit eineinhalb Jahren.“ Gerne würde er auch an einer Weltmeisterschaft teilnehmen, derzeit hindert ihn noch ein fehlender Asylbescheid daran.

„Ich bin sehr stolz auf die Burschen, nicht nur wegen den sportlichen Erfolgen. Sondern vor allem, wie sie miteinander umgehen, wie sie mit nichts gekommen sind, und hier ihr bestes geben, sich hier engagieren, Lehrstellen suchen“, sagt ihr Kampfsport-Mentor Kokert. Ismail hat etwa eine Lehrstelle als Koch im Hotel Sacher. Mostafa besucht eine Handelsakademie und hat eine Lehrstelle als Handelskaufmann. Die jungen Flüchtlinge boxen sich mit viel Sympathie und Ehrgeiz in eine erfolgreiche Zukunft.

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