Marathon-Chef fehlt Unterstützung der Stadt

Der Organisator des Wien Marathons, Wolfgang Konrad, appelliert an die Stadt-Politik, sich beim Laufevent mehr einzubringen. Es brauche flachere Strecken und mehr Geld, um international mithalten zu können.

Am Wochenende steht Wien zum 35. Mal im Zeichen des Vienna City Marathons. Organisator Wolfgang Konrad, der seit 1988 federführend mit dabei ist, hat am Dienstag um mehr Engagement der Stadt Wien ersucht. Das Verhältnis zu den Behörden sei zwar sehr gut, bei der Politik vermisst er aber ein Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Laufevents.

Wolfgang Konrad

APA/Hans Putz

Wolfgang Konrad war Spitzenläufer, seit 1988 organisiert er den Wien Marathon

Konrad erinnerte sich in einer Pressekonferenz an seine Anfangszeit. Der Marathon 1988 - an dem er teilnahm und auf dem achten Platz landete - sei lieblos organisiert worden. Als er nach der Veranstaltung gefragt worden sei, ob er die Organisation übernehmen wolle, habe er zugesagt. Denn: „Ich war überzeugt, das kann mehr werden.“ Er habe sich darangemacht, Sponsoren oder auch manche Beamte zu überzeugen.

Geld vom Wien Tourismus reicht nur für zwei Inserate

„Wo wir kein Problem hatten, das war die Finanzierung“, freute sich der Lauf-Manager. Das sei schon etwas Besonderes. Auch mit dem Magistrat funktioniere die Zusammenarbeit inzwischen sehr gut. Die Stadtpolitik hingegen könnte sich nach Ansicht Konrads mehr einbringen: „Sonst gehen wir im Konzert der internationalen Marathons unter.“ Er urgierte ein Bekenntnis für das Wachstum des Events.

Vom Wien-Tourismus etwa habe er nur 40.000 Euro erhalten. Damit könne man gerade zwei Inserate schalten, erzählte er. Dabei brauche man die verstärkte internationale Medialisierung ganz dringend. Konrad hofft diesbezüglich nun auf den neuen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und die neue Stadtregierung, wie er verriet.

Route über die Kärntner Straße lehnte die Stadt ab

Organisationsleiter Gerhard Wehr wies darauf hin, dass der VCM die Stadt alljährlich in die größte Sport- und Partymeile verwandle. Das einbezogene Gelände sei rund zwölf Mal so groß wie jenes beim Donauinselfest.

Möglichst flach sollte eine Marathonstrecke sein. In Wien ist das aber schwierig. Ein lang gehegter Wunsch, den er ans Rathaus herangetragen hat, wurde Konrad übrigens schon vor längerer Zeit abschlägig beschieden, wie er erzählte. Es gab kein grünes Licht für den Plan, die Route durch die Kärntner Straße zu führen. Man habe einsehen müssen, dass das nicht gehe, berichtete der Marathon-Mann.

Am kommenden Wochenende werden wieder rund 40.000 Menschen durch Wien laufen. Zum Hauptbewerb am Sonntag kommt auch Weltrekordler Dennis Kimetto. Der Kenianer hält mit 2:02:57 Stunden die Weltbestmarke, erzielt 2014 in Berlin.

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