Fußgänger wünschen sich mehr Bänke

Fußgänger in Wien sind mit der Gesamtsituation zufrieden. Das zeigt eine Studie der Mobilitätsagentur. Hundekot gilt als größter Störfaktor, gewünscht werden mehr Bänke und längere Grünphasen.

„Die Beliebtheit des Zu-Fuß-Gehens ist stark gestiegen. Heute sagen 88 Prozent der Wienerinnen und Wiener, dass sie gerne zu Fuß unterwegs sind. Im Jahr 2013 waren es nur 59 Prozent“, sagte Petra Jens, Beauftragte für Fußverkehr der Stadt Wien, zur Studie. Es ist laut Angaben der Mobilitätsagentur mit bisher 4.600 Befragten die umfassendste Studie zu dem Thema. 70 Prozent der Befragten gehen täglich zu Fuß.

Fußgänger in Wien

ORF.at/Peter Pfeifer

Fußgänger am Wiener Ring

Drei Viertel fühlen sich als Fußgänger sicher, wobei es hier große Unterschiede zwischen den Bezirken gibt. So fühlen sich in Floridsdorf 88 Prozent sicher, in Simmering sind es 41 Prozent. Am häufigsten legen Fußgänger bis zum Alter von 29 Jahren täglich Wege von mehr als zehn Minuten zu Fuß zurück (79 Prozent), bei den 50- bis 59-Jährigen sinkt dieser Wert auf 66 Prozent ab. Nach Bildungsgrad betrachtet gehen Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen am häufigsten täglich zu Fuß, konkret 77 Prozent.

Worüber sich Wiens Fußgänger ärgern

Hundekot bleibt für Fußgänger wohl wenig überraschend Störfaktor Nummer 1. 42 Prozent stimmen dem zu. Es folgen Radfahrer, die von 37 Prozent der Befragten als störend empfunden werden, sowie Autofahrer (25 Prozent). Dementsprechend wünschen sich die Befragten vor allem eine stärkere Trennung von Rad- und Fußwegen sowie deutlich längere Grünphasen bei Fußgängerampeln.

Radfahrer und Fußgänger

ORF.at/Peter Pfeiffer

Bessere Trennung von Radfahrern und Fußgängern

Der „Wien zu Fuß“-Report ist laut Mobiliätsagentur die bisher umfassendste Befragung der Wiener Bevölkerung zum Fußverkehr. Er basiert auf der Auswertung von 4.600 persönlichen Interviews mit Menschen, die in Wien zu Fuß unterwegs sind. Durchgeführt wurde die Studie vom Markt- und Meinungsforscher Peter Hajek im Auftrag der Mobilitätsagentur.

Beschilderungen und Kamerasysteme

Versuche, Wien für Fußgänger attraktiver zu machen, hat es in der Vergangenheit schon mehrere gegeben. Einer davon galt fast schon vergessenen Durchhäusern. Rund 700 öffentliche Durchgänge für Fußgänger gibt es in Wien - mehr dazu in Wien schildert Abkürzungen für Fußgänger aus.

Neben Beschilderungen probiert sich die Stadt auch an technischen Lösungen, um es Fußgängern leichter zu machen. So sollen etwa Fußgängerampeln mit Kamerasystemen ausgestattet werden. Nähert sich ein Fußgänger der Ampel, soll diese rasch auf Grün schalten - Ampeln mit Fußgängererkennung kommen.

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