Zugverspätung: Arbeiterkammer kritisiert ÖBB

Was tun, wenn sich der Zug verspätet oder ausfällt? Laut Arbeiterkammer (AK) wissen nur wenige über Entschädigungsansprüche Bescheid. Sie fordert von den ÖBB mehr Infos - vor allem bei Kostenrückerstattungen.

Eine aktuelle Baustelle sorgt derzeit für Unmut: Am Bahnhof Heiligenstadt ist Endstation für die S45 - ab hier fährt der Schienenersatzverkehr. Doch das ist nur eine der geplanten ÖBB-Baustellen dieses Sommers. Mehrere Klein- und Großbaustellen sind vorgesehen. Und damit seien die Weichen auf Zugsverpätungen und Ausfälle gestellt, befürchtet die Arbeiterkammer und fordert eine bessere Information über Baustellen für die Fahrgäste.

AK will Gratis-Hotline ohne Warteschleife

Es brauche eine Gratis-Hotline ohne Warteschleifen, mehr und bessere Informationen auf den Bahnsteigen und eine bessere Abstimmung zwischen Ersatzverkehren und Zügen für jene, die umsteigen müssen, so Sylvia Leodolter von der Arbeiterkammer.

S45

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Die S45-Strecke zwischen Ottakring und Heiligenstadt wird derzeit saniert

Laut ÖBB informiere man online und an den Bahnsteigen - etwa durch Plakate, Flyer, Durchsagen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sei allerdings nicht immer möglich, so Juliane Pamme von den ÖBB. Bei kurzfristigen Vorfälle fehle der Vorlauf, um darüber zu informieren. Auch via Scotty App der ÖBB bekommen die Fahrgäste aktuelle Meldungen.

ÖBB-Servicetelefon

Wie das Entschädigungsformular der ÖBB und weitere Informationen zu bekommen sind, kann man beim ÖBB-Service-Telefon unter 0517 17 erfahren. Laut ÖBB ist die Hotline gratis. Auf Kosten, die durch den Mobilfunkanbieter entstehen, habe man aber keinen Einfluss.

„Prozedere zu kompliziert“

Kommt es zu längeren Verspätungen oder Ausfällen, wird eine Entschädigung angeboten. Nach einer Verspätung von 60 Minuten etwa bekomme man 25 Prozent des einfachen Fahpreises retour, nach zwei Stunden bereits 50 Prozent, so ÖBB-Sprecherin Juliane Pamme.

Über den Entschädigungsanspruch würden Fahrgäste jedoch kaum informiert, auch das Prozedere sei zu kompliziert, kritisiert die Arbeiterkammer. Die Bahn bemüht sich laut eigenen Aussagen um Verbesserung und Gespräche mit der Arbeiterkammer.

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