Blutmond: Himmlisches Spektakel über Wien

Am 27. Juli stehen uns gleich zwei Himmelsspektakel bevor: Die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhundert und ein besonders erhellter Mars. wien.ORF.at verrät, wo sich die astronomischen Phänomene am besten beobachten lassen.

Freitagnacht verspricht der Blick in den Himmel ein Naturschauspiel seltener Art. Sonne, Erde und Mond reihen sich dann exakt in eine Linie, für 103 Minuten taucht der Mond vollständig in den Erdschatten ein und erstrahlt in blutrot. Das besondere Farbspiel erklärt sich aus dem Zusammenwirken von Sonnenlicht und Erdatmosphäre. Bei einer völligen Mondfinsternis wird das Licht der Sonne so gebrochen, dass nur rote Lichtanteile im Schattenkegel der Erde ankommen.

"Blutmond"

APA/dpa"Sven Hoppe

Am Freitag steht die Erde, der Mond und die Sonne in einer Linie

Als wäre die „Jahrhundertfinsternis“ nicht genug, findet zeitgleich ein weiteres astronomisches Ereignis statt: Der Mars kommt der Erde so nahe, wie seit 15 Jahren nicht mehr. Der Planet wird gleich neben dem roten Mond auffällig hell zum Erstrahlen kommen.

Blutmond ist aus ganz Wien zu sehen

Sofern man freie Sicht auf den Himmel hat, wird man den Blutmond von der gesamten Stadt zu sehen sein, sagt Hermann Mucke, Leiter des astronomischen Büros Wien. Generell empfiehlt er jene Plätze, die in südöstlicher Richtung einen guten Blick bis zum Horizont ermöglichen und frei von störenden Lichtquellen sind. Wer mehr über das astronomische Phänomen der totalen Mondfinsternis erfahren möchte, ist in den Planetarien und Sternwarten der Stadt gut aufgehoben. Einige bieten neben Fernrohren auch Informationsveranstaltungen zu diesem Thema.

Mars

Colourbox.de

Der Mars ist so nahe wie seit 15 Jahren nicht mehr

Im Freiluftplanetarium Sterngarten in Liesing werden die Besucher ab 20.30 Uhr durch ehrenamtliche Experten des „Astronomischen Büro Wien“ auf den Himmelskunde-Schwerpunkt eingestimmt. Gegen 21.30 Uhr kann man die Mondfinsternis sowohl mit freiem Auge als auch mit bereitgestellten Ferngläsern bestaunen. Anschließend kommt ein Spiegelteleskop zum Einsatz, mit dem die umfassende Betrachtung der „Marsopposition“ erfolgt. Das Team des „Astronomischen Büro Wien“ rät den Teilnehmern zur Mitnahme von Taschenlampen und einfachen Ferngläsern.

Auch die Sternwarte am Dach der Urania öffnet ihre Pforten für Interessierte Himmelsbeobachter. Bei freiem Eintritt können Besucher einer Informationsveranstaltung teilnehmen, bevor sie durch das moderne Doppelteleskop die Planeten betrachten. Abgesehen von Sternwarten eignen sich Erhöhungen und Aussichtsplattformen zur Himmelsschau, so Mucke.

Aussichtsplattformen eigenen sich gut für die Schau

Als Hausberg Wiens rangiert der Kahlenberg bei Himmelsbeobachtern aller Art in den vordersten Plätzen. So auch bei der kommenden Mondfinsternis. Neben der öffentlichen Aussichtsplattform lädt das Luftschloss Cobenzl zur Schau. Begleitet wird der Abend mit einem Musikprogramm. Der Meteorologe Nikolas Zimmerman geht davon aus, dass neben dem Kahlenberg die Jubiläumswarte am Gallitzinberg an Beliebtheit erfreuen wird. Mit einer Höhe von 170 Metern wird auch der kürzlich renovierte Donauturm als Schauort für den kommenden Freitag dienen.

Urania mit Sternwarte

APA/Herbert Pfarrhofer

Informationsveranstaltung und Teleskope zur Sternenschau am Dach der Urania

Am schönsten ist das Himmelereignis mit bloßem Auge, ohne Fernglas zu bestaunen, so Mucke. Wer pünktlich um 22.22 Uhr in den Himmel sieht, bekommt den Höhepunkt der Mondfinsternis zu sehen. Der Mond befindet sich dann genau im Mittelpunkt des Kernschattens der Erde. Ein Blick in den Himmel zahlt sich aus, denn eine längere Mondfinsternis wird es erst wieder im nächsten Jahrhundert geben. Am 9. Juli des Jahres 2123, wird der Mond für 105 Minuten, also zwei Minuten länger, in den Schatten der Erde wandern.

Spektakuläre Mondfinsternis

Ein Jahrhundertereignis am Himmel: die längste Mondfinsternis des 21.Jahrhunderts, gleichzeitig erstrahlt der Mars so hell wie nur selten.

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