Hoteliers: Ortstaxe für Airbnb ist keine Lösung

Die Plattform Airbnb feiert zehnten Geburtstag. Hoteliers zählen nicht zu den Gratulanten, weil Airbnb rechtliche Graubereiche ausnützt. Eine Ortstaxenabgabe, wie sie Wien ausverhandelt, löse nicht das Problem, so Hoteliervertreter.

Seit mehr als einem Jahr ringt die Stadt Wien nach einer Lösung im Konflikt mit Airbnb: Die Onlinezimmervermietungsplattform vermittelt allein in Wien rund 8.000 Wohnungen, zahlt aber keine Steuern, da Vermittlerserver in Irland geparkt sind. Vielen ein Dorn im Auge - vor allem den Hoteliers, die sich an die strengen Gesetze in Österreich zu halten haben, und den Steuereintreibern.

Ortstaxe ersetzt nicht Verlust an Umsatzsteuern

Vor einigen Tagen hieß es seitens der Stadt, es könne im Sommer zu einer Einigung mit dem größten Onlinezimmervermieter kommen. Man wolle ein optimales Ergebnis erzielen. Streitpunkt ist die Abgabe der Ortstaxe, die Wien in Zukunft einheben will - mehr dazu in Wien will noch im Sommer Einigung mit Airbnb

Symbolbild Doppelbett

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In Wien stehen rund 8.000 Wohnungen für Airbnb-Gäste zur Verfügung

Michaela Reiterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), sieht darin allerdings nur „eine zahnlose“ Forderung, wie sie am Freitag im Ö1-Mittagsjournal sagte. „Eine Ortstaxe mit 2,8 Prozent holt niemanden hinter dem Ofen hervor.“ Es gehe um Bundessteuern, sprich Millionen Euro an Umsatzsteuern, die nicht eingehoben werden. Die Stadt Wien könne sich nicht um Bundessteuern kümmern.

Registrierungsnummer gegen schwarze Schafe

Airbnb werde sich laut Reiterer auch nicht an das von der Stadtregierung im Vorjahr neu beschlossene Gesetz halten, wonach Onlineplattformen verpflichtet sind, die Daten an die Stadt zu melden und der Stadt die Ortstaxe abzuliefern - mehr dazu in Airbnb & Co.: Strengere Regeln ab Frühjahr Der Grund: „Airbnb sagt, wir haben unseren Hosts versprochen, dass wir ihre Daten nicht preisgeben werden, deswegen wird Airbnb die Daten nicht hergeben“, sagte Reiterer.

Die Forderung der ÖHV lautet: Jeder Host solle sich registrieren lassen. Reiterer: „Wenn er eine Registrierungsnummer hat, dann kann auch der Gast nachvollziehen, ob es sich um einen regulären Host handelt oder um einen irregulären.“ Und: „Wenn die Hosts registriert sind, dann bekommen sie eine Aufforderung vom Finanzamt, ihre Umsätze bekanntzugeben.“

Als Vorbild nennt die Hotelchefin Katalonien, wo niemand ohne Registrierungsnummer seine Wohnung vermieten könne. In Japan, wo dasselbe System eingeführt wurde, hätten sich 80 Prozent der Gastgeber vom Markt wieder abgemeldet, statt sich registrieren zu lassen.

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