Stammersdorfer Bauern klagen über Ziesel

Einige Wein- und Getreidebauern in Stammersdorf klagen derzeit über massive Schäden in der Landwirtschaft. Grund dafür soll die stark gestiegene Population der Ziesel sein, sagen die betroffenen Bauern.

Mit unzähligen Bauten und Schlupflöchern haben die Ziesel ihr Revier markiert. Sehr zum Unmut der hier ansässigen Bauern. Auf manchen Gerste- oder Maisfeldern ist die Ernte um zwei Drittel bis drei Viertel ausgefallen, beklagt Landwirt Gerhard Klager: „Und da muss man schon sagen, das ist ein Jahr verkraftbar, aber nicht alle Jahre.“

Stammersdorf Wein Ziesel

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Die Ziesel klettern direkt auf die Stöcke

Zweifel an Ziesel-Szenario

Auch immer mehr Weintrauben werden gefressen, sagt Klager. „Ein, zwei Tiere krabbeln auf die Rebstöcke, schmeißen die Trauben hinunter und unten warten die Sammler.“ Deswegen überlegen die Bauern, Sakerfalken als natürlichen Feind anzusiedeln.

Ziesel zerstören die Ernte

Wein- und Getreidebauern in Stammersdorf klagen über massive Schäden in der Landwirtschaft. Schuld daran sollen Ziesel sein.

Wolfgang Khutter von der Umweltschutzabteilung bezweifelt, dass tatsächlich die Ziesel soviele Schäden anrichten: „Weder die Landwirtschaftskammer noch irgendein Landwirt ist bisher an uns herangetreten und hat uns mit dem Problem konfrontiert.“ Bei der Umweltschutzabteilung ist man froh über die Ziesel, gelten sie doch als Zeichen für die funktionierende Biodiversität.

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Die Ausfälle wären einmalig verkraftbar

Versicherung gegen Ziesel vorgeschlagen

6.000 Ziesel treiben sich, laut der bisher letzten Zählung 2014, in Stammersdorf herum. Im kommenden Jahr werden die Zieselzähler wieder in Aktion treten. Für Khutter wäre zu überlegen, „ob man nicht auch ein anderes Modell heranziehen kann, bevor man gegen geschützte Individuen vorgeht.“ Etwa eine Versicherung ähnlich einer Hagelversicherung.

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