Festwochen seit 2015 im Sinkflug

Die Wiener Festwochen müssen seit dem Jahr 2015 einen steilen Sinkflug der Einnahmen hinnehmen. Das geht aus der Antwort von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) auf eine Anfrage der NEOS hervor.

Konkret gingen die Einnahmen der Festwochen bereits unter dem vor seinem Wechsel zu den Salzburger Festspielen drei Jahre amtierenden Markus Hinterhäuser massiv zurück. 2014, im ersten Jahr der Festwochen-Intendanz Hinterhäuser, betrugen die Karteneinnahmen noch 1,5 Mio. Euro, was einem hohen Niveau im langjährigen Schnitt entsprach.

Festwochen Pressekonferenz mit  Wolfgang Schlag, Stefan Schmidtke,  Markus Hinterhäuser, Wolfgang Wais

APA/Hans Klaus Techt

Wolfgang Schlag, Stefan Schmidtke, Markus Hinterhäuser, Wolfgang Wais, 2014

Dann aber begann das, was die Tageszeitung „Kurier“, die die Zahlen als erste veröffentlichte, ein „Desaster“ nannte. 2015 lukrierte man nur mehr 1,09 Mio. Euro, im Jahr darauf fiel man gar unter die Marke von einer Million und konnte 887.840 Euro an Kartenerlösen erzielen. Nachdem Hinterhäuser Wien gen Salzburg verlassen hatte, unterbot der neue Festwochen-Chef Tomas Zierhofer-Kin diese Vorgabe dann aber noch: 2017 wurden 807.382 Euro für die Karten eingenommen und heuer lediglich 583.025 Euro.

Auch Eigendeckung und Auslastung gesunken

Entsprechend sank der Eigendeckungsgrad des Festivals. Hatte dieser im ersten Jahr Hinterhäuser noch 29,7 Prozent betragen, kam dieser im Vorjahr bei 22,7 Prozent zum Liegen. Wie hoch der Eigendeckungsgrad 2018 ausfiel, ist noch nicht bekannt. Die Frage ist, ob er den von der Politik im Zuge des gewünschten Umbaus des Festivals hin zur Performancekultur bereits als Zielgröße gesenkten Wert von 18 Prozent (für die Jahre 2017 bis 2019) erreichen wird.

Installation "micro-macro" im MuseumsQuartier

Festwochen/Ines Bacher

Installation „micro-macro“ im MuseumsQuartier

Auch die Auslastung war mit dem Zielwert 85 Prozent bereits auf ein Niveau gesenkt worden, das mit 87,2 Prozent erreicht wurde. 2014 lag sie noch bei 95,3 Prozent. Wie NEOS betont, hatte man sich bereits in den Vorjahren um eine Veröffentlichung der Kennzahlen bemüht. Kaup-Haslers Vorgänger Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) hatte dies mit dem Argument abgewehrt, dass sich der „künstlerische wie gesellschaftliche Wert“ nicht aus „fragmentarischen Zahlenwerken“ ermessen lasse.

red, wien.ORF.at/APA

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