Volksschule statt Imamschule
Das Gebäude wurde von der Islamischen Föderation Wien (IFW) errichtet, darin befindet sich neben einer privaten Neuen Mittelschule (NMS) auch eine private Volksschule. Unterrichtssprache für die derzeit 75 Kinder ist Deutsch. Das Schulgeld beträgt monatlich 170 Euro, die Organisation funktioniert wie in anderen, zum Beispiel katholischen Privatschulen, der konfessionelle Status kommt von der Islamischen Glaubensgemeinschaft.
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Keine religiösen Symbole
Auf religiöse Symbole wurde aber verzichtet und um das Öffentlichkeitsrecht bereits angesucht. Der Unterricht nach österreichischem Lehrplan in kleinen Klassen soll jedes einzelne Kind fördern, sagte die Schuldirektorin, Angela Himsl, im „Wien heute“-Interview: „Jedes Kind hat ein Talent, manchmal muss man es suchen, nicht immer liegt das Talent in Deutsch und Mathematik, aber Talent hat jedes Kind und wenn ich es fördere und erwische, dort wo es groß ist, ist auch die Chance gut, dass es auch dort wo es nicht so gut ist hinaufgezogen wird.“
Dabei legt die Direktorin, selbst Absolventin einer Modeschule für Bekleidungstechnik und Mutter dreier Kinder besonderen Wert auf ein Mit- und Füreinander von Eltern Kindern und Lehrern. Der 13-jährige Noah ist begeistert: „Sie gehen wirklich auf einen ein, sie helfen dir wirklich in jedem Problem bei der Schule, oder bei den Hausaufgaben, halt auch wenn du was nicht mitbringst und wenn du halt wirklich einen Grund hast, dann geht das.“
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Demonstrationen gegen Projekt
2014 gab es Aufregung um das geplante Schulprojekt. Heftige Diskussionen und eine Demonstration von Anrainern, angeführt von der FPÖ gab es, weil eine Imam-Hatip-Schule entstehen sollte - mehr dazu in Islamische Föderation verteidigt Schulpläne. Erst als der ehemalige SPÖ-Bezirksrat, Mehmet Arslan, den Vorsitz in der Islamischen Föderation übernahm, suchte man den Dialog mit Politik und Behörden. Daraus hervorgegangen sind eben diese zwei Privatschulen, die offen sind für Schülerinnen und Schüler jeder Glaubensrichtung oder auch ohne Bekenntnis.
red, wien.ORF.at