Polizeieinsatz behindert: Zwei Festnahmen

Ein schaulustiges Paar hat in der Nacht auf Samstag in Wien-Josefstadt einen Polizeieinsatz behindert. Der Mann und die Frau wurden festgenommen, dabei verletzte die Frau eine Polizistin an der Hand.

Auf dem Lerchenfelder Gürtel hatte sich gegen 4.00 Uhr ein Mann durch die Glasscherben einer zerbrochenen Flasche selbst verletzt. Mehrere Nachtschwärmer wollten sich den folgenden Polizeieinsatz offenbar nicht entgehen lassen. Während die anderen Schaulustigen auf Aufforderung das Feld räumten, folgten ein Mann und eine Frau der Aufforderung nicht und kamen dem Unfallopfer laut Polizei bis zu einem halben Meter nahe.

Die beiden wurden nach mehreren Abmahnungen schließlich angezeigt, weigerten sich aber, sich auszuweisen und wurden festgenommen. Die Frau wehrte sich dagegen und verletzte eine Polizistin an der Hand, womit sie sich auch Anzeigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie schwerer Körperverletzung einhandelte.

25-Jähriger verweigerte Alkotest

Die Identität des 25-Jährigen konnte im Arrest geklärt werden. Er machte laut Polizei einen betrunkenen Eindruck, verweigerte jedoch einen Alkotest. Seine Freundin blieb weiterhin unkooperativ. Gegenüber der Staatsanwaltschaft gab die Frau dann ihre Identität bekannt, es handelt sich um eine 27-Jährige aus Landstraße, wie Polizeisprecher Paul Eidenberger am Nachmittag sagte.

Die Polizei wies am Sonntag darauf hin, dass bei der Anzeige wegen Störung der öffentlichen Ordnung die seit August bestehende gesetzliche Bestimmung zur Anwendung kommt. Dieser Gesetzestext stellt ein Verhalten am Ort einer ersten allgemeinen Hilfeleistungspflicht unter Strafe, „welches die Erfüllung dieser Amtshandlung behindert und/oder die Privatsphäre von Betroffenen unzumutbar beeinträchtigt (§ 81 Abs. 1a des Sicherheitspolizeigesetzes)“.

Auch bei Rettung und Feuerwehr ist die Problematik mit der Verbreitung von Smartphones immer größer geworden. Die Rettung sei bei jedem fünften Einsatz mit Schaulustigen konfrontiert, hieß es im Mai. Eine neue Kampagne mit dem Titel „Hab Anstand, halt Abstand“ wurde präsentiert - mehr dazu in Neue Kampagne gegen Unfall-„Gaffer“.

red, wien.ORF.at/APA

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