Belgisches Königspaar in Wien

Royaler Besuch am Montag in Wien: Der belgische König Philippe und seine Frau Mathilde haben am Abend die Pieter-Breugel-Schau im Kunsthistorischen Museum (KHM) eröffnet. Zu Mittag wurden sie mit militärischen Ehren in der Hofburg empfangen.

Nach dem formellen Teil folgte ein Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seiner Frau Doris Schmidauer im Büro des Bundespräsidenten. Am Nachmittag wurde das Königspaar von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Rathaus empfangen. Dort trugen sie sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein. Sie gesellten sich damit zu Ehrengästen wie der britischen Königin Elizabeth und dem Dalai Lama.

Ludwig erinnert an historische Bezüge

In seiner Ansprache erinnerte Ludwig an die zahlreichen historischen Bezüge zwischen Belgien und Österreich. Weiters betonte er die Bedeutung der beiden Länder im Rahmen der EU, wobei Belgien bereits ein Gründungsland gewesen sei. Ebenso wie in Wien, das Sitz der UNO und weiterer internationaler Organisationen sei, befänden sich in der belgischen Hauptstadt Brüssel zahlreiche wichtige Einrichtungen der EU.

Belgischer König

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Das belgische Königspaar trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein

Abschließend stellte Ludwig fest, wie wichtig die Kultur als verbindender Faktor zwischen den Menschen verschiedener Städte und Länder sei. Deshalb freue es ihn ganz besonders, dass König Philippe und Gattin Mathilde am Abend die große „Bruegel-Ausstellung“ im Wiener Kunsthistorischen Museum eröffnen würden. Die Eintragung ins Goldene Buch sei eine Ehre für die Bundeshauptstadt.

Erster offizieller Besuch

Vor der Eröffnung der Bruegel-Ausstellung stand ein Besuch der Nationalbibliothek auf dem Programm. Die Wiener Polizei begleitete den königlichen Besuch mit einem Konvoi. Der Verkehr werde aber nicht behindert, hieß es im Vorfeld. Sonst erhöhe man wie üblich das Sicherheitspersonal.

Für Philippe und Mathilde ist es ihr erster offizieller Besuch in Österreich seit ihrer Thronbesteigung 2013. Damals hatte Philippes Vater Albert II. abgedankt und das Amt des „Königs der Belgier“ an seinen Sohn übergeben. Der frühere Monarch hatte Österreich in seiner Amtszeit (1993-2013) zweimal besucht: Einmal zu einem Staatsbesuch 1997, einmal zu einer Kurzvisite 2006 anlässlich seiner Rede vor der in Wien ansässigen Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Umfassende Werkschau

Die umfassende Werkschau des flämischen Malers Pieter Bruegel des Älteren im KHM ist dem bedeutendsten Meister der niederländischen Renaissance zum Anlass seines 450. Todestages im Jahr 2019 gewidmet. Rund drei Viertel der erhaltenen Gemälde des flämischen Meisters und etwa die Hälfte seiner noch existierenden Zeichnungen und Drucke werden ausgestellt.

Kooperation mit Königlichen Museen

Bruegel (um 1525/1530-1569) ist der wohl wichtigste Vertreter der flämischen Malerei des 16. Jahrhunderts und vor allem für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens bekannt. Das KHM besitzt zwar den „Kern der Werke“, für die Werkschau arbeitete das Museum jedoch mit 26 öffentlichen und zahlreichen privaten Leihgeber zusammen.

Zu den Partnern gehören auch die Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel. „Wir sind ein privilegierter Partner des KHM, neben dem wir die größte Bruegel-Sammlung besitzen“, erklärte ihr Generaldirektor Michel Draguet.

Gesetzesänderung für Bildtransport

„Die internationale, bereichernde Kooperation hat eine der größten Ausstellungen, die wir je hatten, ermöglicht“, sagte Sabine Haag, Generaldirektorin des KHM, unlängst in Brüssel. Um „Die Anbetung der Heiligen Drei Könige im Schnee“ aus Winterthur in Wien ausstellen zu können, sei in der Schweiz sogar ein Gesetz geändert worden. „Alle Gemälde, die transportfähig waren, wurden nach Wien gebracht“, erklärte Kuratorin Sabine Penot.

So sollen im KHM beispielsweise zum ersten Mal seit 300 Jahren sowohl der „Turmbau zu Babel“ aus Wien und Rotterdam gemeinsam zu sehen sein. Auch „Winterlandschaft mit Vogelfalle“, „Zwei angekettete Affen“ und „Der Triumph des Todes“ gehören zu den ausgestellten Gemälden. Parallel zu der Ausstellung soll zudem ein Symposion mit 20 Vorträgen stattfinden - mehr dazu in Belgischer König eröffnet Bruegel-Schau.

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