Slagmuylder bleibt bis 2024

Christophe Slagmuylder, der die Wiener Festwochen nach dem Abgang von Tomas Zierhofer-Kin im kommenden Jahr interimistisch leitet, bleibt dem Festival auch darüber hinaus erhalten. Sein Vertrag läuft von 2020 bis 2024.

Dies gab das Büro von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Montag bekannt. Der Belgier war eine von fünf Personen, die sich in der Ausschreibung für die Intendanz beworben hatten. „Der europäische Festivalmacher, der schon das Brüsseler Kunstenfestivaldesarts als Festival von internationaler Strahlkraft geleitet hat, genießt einen hervorragenden Ruf nicht nur bei Künstlerinnen und Künstlern, sondern auch bei Partnern und seinem Publikum“, begründete die Stadträtin seine Bestellung.

Christophe Slagmuylder, designierter Chef der Festwochen

APA/Hans Klaus Techt

Der 51-Jährige leitete zuvor das Brüsseler Kunstfestival Kunstenfestivaldesarts

„Visionärer und traditioneller Entfaltungsraum“

Die Vision des 51-Jährigen für das Wiener Kulturfestival lautet: „Ich verstehe die Wiener Festwochen als multidisziplinären Entfaltungsraum, der visionär und zugleich der Tradition verpflichtet ist, der international und ebenso in der Stadt verankert ist, der es schafft, den Dialog zwischen etablierten und aufstrebenden Künstlerinnen zu eröffnen - und natürlich mit und zwischen dem Publikum“, so Slagmuylder.

In Wien möchte er jedenfalls auch mit der lokalen Szene zusammenarbeiten, wie er im Sommer gegenüber der APA festgehalten hat. „Es geht für mich jetzt darum, die Stadt zu kartieren: welche Künstler gibt es, welche Institutionen, welche Initiativen? Und sehen, ob ein Dialog möglich ist.“ Inhaltlich wird man wohl viele gesellschaftspolitische Ansätze erwarten dürfen.

„Es ist eine sehr exkludierende Zeit, auch was die Kunstformen betrifft“, sagte Slagmuylder über die vorherrschende Polarisierung. „Ich bin gegen diese Idee der Oppositionen. Wir sehen das ja auch in der Politik. Aber wir müssen wieder zu mehr Komplexität finden.“ Sein erstes Programm wird der Neo-Intendant im Februar vorstellen.

Vom Kunststudium auf die Festivalbühne

Slagmuylder wurde 1967 in Brüssel geboren und studierte Kunstgeschichte (für Gegenwartskunst) an der Université Libre de Bruxelles (ULB). Seine Laufbahn begann er als Dozent für visuelle Theorie an der Kunst-, Design- und Architekturhochschule La Cambre in Brüssel, seit 2002 arbeitete er im Programmteam des Brüsseler Kunstfestivals Kunstenfestivaldesarts (KFDA).

2007 wurde er dessen Leiter und Künstlerischer Direktor. Im Frühjahr dieses Jahres wurde er als interimistischer Festwochen-Intendant präsentiert - mehr dazu in Slagmuylder neuer Festwochen-Chef. Er wolle keine Notlösung sein, sagte er im Juni - mehr dazu in Slagmuylder will keine Notlösung sein.