Serval bis Taube: 800 Einsätze für Wildtiere

Wildtiere wie Füchse oder Wildschweine sind in der Stadt keine Seltenheit mehr. Seit September gibt es deshalb in Wien eine Hotline, bei der Wildtiere gemeldet werden können. Insgesamt verzeichnete man heuer bereits 800 Einsätze.

Die Einsätze des so genannten Wildtiermanagements sehen ganz unterschiedlich aus. Ein typischer Fall ereignete sich vor wenigen Tagen: Eine Taube hatte sich in einer Schnur an einem Zaun verfangen, ein aufmerksamer Spaziergänger verständigte das Wildtiermanagement. Florian Hutz und Günther Annerl rückten aus, befreiten das Tier und brachten die verletzte Taube zu einem Tierarzt. Seit Jänner gab es rund 800 solcher Einsätze mit Wildtieren. Seit September gibt es zusätzlich eine Hotline, die sieben Tage die Woche erreichbar ist.

Wildtiere Wildschwein Falle

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Ein ungewöhnlicher Einsatz führte das Wildtiermanagement zu einem Serval

„Wien ist eine grüne Stadt. 50 Prozent der Fläche sind grün. Das ist natürlich sehr attraktiv für die Wildtiere in der Stadt. Und da gibt es natürlich das eine oder andere Mal Probleme mit Tieren, dann muss man fahren und ihnen helfen“, begründet Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz die Einrichtung der Hotline. Circa 30 Einsätze gibt es durchschnittlich pro Tag. Noch ist das Wildtiermanagement ein Pilotprojekt, nicht alle Gebiete Wiens sind erfasst. Mit Jänner soll es dann auf die ganze Stadt ausgeweitet werden. Dazu sucht das Forstamt derzeit ausgebildete Förster.

Anruf zu „Tiger“ im Garten

Ab und zu wird das Wildtiermanagement auch zu einem mehr als ungewöhnlichen Einsatz gerufen - etwa ein Anruf, dass ein Tiger in einem Garten liege. „In Wahrheit war es dann eine Wildkatze, ein Serval, der sehr selten ist und bei uns auch meldepflichtig“, so der Forstdirektor. Das Tier wurde eingefangen und betäubt. „Wir mussten dann die Besitzer leider auch anzeigen. Denn in Österreich darf man dieses Tier nicht halten.“

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Mit Lebendfallen werden Wildschweine in der Donaustadt umgesiedelt

Trivialer geht es am Biberhaufenweg in der Donaustadt zu, wo Wildschweine Probleme machen. Seit Jänner sind hier Lebendfallen aufgestellt, um der Tiere Herr zu werden. „Wir haben verteilt vier Fallen stehen und haben heuer schon 53 Stück Wildschweine gefangen“, so Förster Florian Hutz. Sieht man sich die Spuren an, dürften noch mehr unterwegs sein. „Wir schauen dann anhand der Fährten, ob es sich um eine Bache mit Frischlingen handelt oder um ein stärkeres Stück“, erklärt sein Kollege Günther Annerl. Hier leben sollen die Wildschweine jedenfalls nicht, denn es handelt sich um ein Siedlungsgebiet.

Reportage: Wiens Wildtier-Rettung

Wenn in Wien Wildtiere Probleme haben, dann muss eine spezielle Truppe der MA49 ausrücken: die Helfer der „Wildtier-Rettung“.

Wildschweine werden umgesiedelt

„Je näher ein Wildschwein an ein Siedlungsgebiet kommt, desto eher ist die Gefahr, dass mal ein Wildschwein im Garten steht. Genau das wollen wir vermeiden und schauen, dass die Wildschweine in Waldgebieten bleiben“, sagt Hutz. Die Wildschweine werden also eingefangen und in geeignete Waldgebiete übersiedelt - mehr dazu in Lebendfallen für Donaustädter Wildschweine.

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