1.001 Hundstrümmerl-Proben gezogen

Wer in Wien in Hundekot steigt, hat meist keine Parasiten an der Sohle kleben, fanden Wissenschaftler durch 1.001 Proben heraus. Im Vergleich zu anderen Großstädten und dem ländlichen Raum sind kaum Würmer im Hundekot.

Die Forscher um Barbara Hinney von der Veterinärmedizinischen Universität Wien zogen 1.001 Kotproben in 55 Hundezonen aus allen 23 Wiener Bezirken. Zusätzlich reisten sie nach Mödling und Wolkersdorf, um als Vergleich Hundeexkremente aus einer stadtnahen beziehungsweise ländlichen Region heranziehen zu können.

Hundespulwurm nur in jedem 100. Kothaufen

„Im Vergleich zu Studienergebnissen aus anderen Städten Europas zeigen die Kotproben aus der österreichischen Bundeshauptstadt eine vergleichsweise geringe Häufigkeit von Parasiten“, so die Forscher. Der Hundespulwurm (Toxocara) war nur in jedem hundertsten Wiener Hundstrümmerl anzufinden, Peitschenwürmer (Trichuris) etwa fünfmal so häufig. Bis zu zehn Prozent der Hinterlassenschaften bargen bestimmte einzellige Parasiten (Giardien).

Besitzer mit hund und Gassisackerl

dpa/Maja Hitij

Die Wissenschaftler zogen rund eintausend Proben

Kot, der nicht vom Besitzer weggeräumt wurde, enthielt öfter Parasiten, als solcher, der in einem Sackerl den Weg in einen Mistkübel gefunden hat, berichteten die Wissenschafter. „Dies könnte wohl mit einem unterschiedlichen Hygienebewusstsein der Hundehalter zusammenhängen“, sagte Hinney. Ob in einem Grätzel viele oder wenige Menschen und Vierbeiner leben, habe hingegen keine Auswirkungen auf die Häufigkeit von Parasiten im Hundestuhl, berichtete sie im Fachmagazin „Veterinary Parasitology“.

Richtige Entsorgung vermindert Infektionsrisiko

Je weiter man sich von der Hauptstadt wegbewegt, umso eher sind in den Hundeausscheidungen Schmarotzer, wie die Forscher herausfanden. Bereits im „periurbanen“ Mödling im Süden von Wien sei die Parasitenbelastung bei den Hunden signifikant höher als in der City, und im „ländlichen“ Wolkersdorf, das nördlich der Stadt liegt, habe man am meisten Würmer und Einzeller in den Fäkalien der Vierbeiner gefunden.

Um die Ausbreitung von Parasiten zu vermeiden, solle man Hundekot schlicht und einfach ordnungsgemäß entsorgen, empfehlen die Wissenschaftler. Damit würde man das Infektionsrisiko für Menschen und andere Tiere gering halten.

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