Zutritt zu Bruegel-Schau beschränkt

Der Besucherandrang zur Bruegel-Schau im Kunsthistorischen Museum reißt nicht ab. Deshalb setzt man Timeslots ein, konkrete Zeitfenster, die Besucher vorbuchen müssen. In Wiener Museen ist das noch relativ neu.

Im Louvre in Paris oder dem Vatikan Museum in Rom sind die Timeslot-Tickets schon lange üblich. Die Besucherinnen und Besucher buchen ein Zeitfenster und haben auch nur dann Eintritt in die Ausstellung. Lange Schlangen vor den Kassen sollen dadurch verhindert werden, außerdem wird nur eine kontrollierte Anzahl an Menschen auf einmal in die Schau gelassen. Das soll ein besseres Besuchserlebnis bringen und die Werke schützen, hieß es aus dem Kunsthistorischen Museum (KHM).

Der Grund für den Einsatz der Zeitfenster-Tickets ist der Ansturm auf die bisher weltweit größte Ausstellung des belgischen Künstlers, berichtete auch „Die Presse“. Für viele Kunstfans dürfte wohl der Name der Schau „Bruegel - Once in a lifetime“, also „Bruegel - Einmal im Leben“, Programm sein. Das Kunsthistorische Museum hat mit bis zu 400.000 Besucherinnen und Besuchern in den dreieinhalb Monaten der Schau gerechnet. Diese Zahl dürfte „auf jeden Fall“ erreicht werden, vermutet man im KHM.

Nur noch wenige freie Zeitfenster

Für die letzten eineinhalb Monate der Bruegel-Ausstellung - sie endet am 13. Jänner 2019 - gibt es deshalb nur noch wenige freie Zeitfenster. Die letzten verbliebenen kann man online oder direkt bei der Museumskassa buchen. Dafür lohnt es sich aber, sich am gewünschten Tag schon frühmorgens anzustellen. Jahreskarten-Besitzer erhalten gratis Timeslots für denselben Tag, an dem sie zur Kassa kommen. Für das KHM ist das Konzept ein Erfolg, man könne sich vorstellen, auch in Zukunft bei stark nachgefragten Ausstellungen wieder auf die Timeslots zurückzugreifen. In anderen großen Wiener Museen wie der Albertina sind sie derzeit nicht geplant.

Mit Algorithmus gegen Warteschlangen

In anderen Ländern gehen die Ideen für die Lenkung von Besucherströmen bei großen Museen noch weiter: In den Uffizien in Florenz will man ab nächstem Jahr mit einem speziell entwickelten Algorithmus gegen Warteschlangen vorgehen. Dabei sollen Faktoren wie Tageszeit, Wetter und Gruppenbuchungen berücksichtigt werden, durch die dann die perfekte Zeit zum Anstellen für jeden Besucher berechnet wird. Ob der derzeitige Uffizien-Direktor Eike Schmidt, der ab Mitte 2019 in das Kunsthistorische Museum nach Wien wechselt, auch diese Methode mitbringt, ist zwar unklar. Im Kunsthistorischem Museum ist man aber „offen für Ideen“.

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