„Frau Anni“ Hilli Reschl verstorben
Sie starb nach kurzer Krankheit. Bis zuletzt habe sie in Wien gelebt, sei gesund gewesen und habe Pläne für die Zukunft verfolgt, sagte ihr Sohn gegenüber „Wien heute“. Die „Frau Anni“, mit der sie Bekanntheit erlangte, spielte sie bis zur Einstellung der Sendung im Jahr 2000 - da war sie 74. Nach dem Aus des „Seniorenclubs“ wechselte Reschl zum Kanal TW 1, wo sie das Fernsehmagazin „Mitten im Leben“ für Menschen über 60 einige Jahre lang moderierte.
Hilli Reschl gestorben
Im „ORF-Senioren-Club“ war Hilli Reschl unzählige Male als „Frau Anni“ zu sehen.
Ausbildung am Konservatorium
Geboren wurde Reschl am 18. April 1926 und begeisterte sich in ihrer frühen Jugend für Ballett, Stepptanz und Eistanz. Die Bühne sollte auch ihr Erwachsenenleben bestimmen: Nach ihrer Ausbildung am Konservatorium arbeitete sie als Soubrette an zahlreichen Landesbühnen in Österreich und Deutschland und stand etwa als Dolores in der Operette „Keine Zeit für Liebe“ oder mit Johannes Heesters in „Hochzeitsnacht im Paradies“ auf der Bühne, bevor sie Ende der 1960er-Jahre zum Team des „Seniorenclubs“ stieß.
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Dort war sie fast drei Jahrzehnte an der Seite von den Obern Kurt Sobotka, Ossy Kolmann, Alfred Böhm und Rudolf Buczolich zu erleben. „Hilli Reschl hat im Seniorenclub als sympathische und resolute Kellnerin Frau Anni vielen Menschen gute Unterhaltung, Trost, Zuspruch und Freude bereitet“, lobte der damalige Wiener Kulturstadtrat, Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), sie anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich im Jahr 2012.
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Im Theater bis 2013
Geehrt wurde sie freilich schon viel früher, etwa 1978 mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien sowie 2001 mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes Wien. Erst 2008 zog sie sich von der TV-Bühne zurück und widmete sich wieder dem Theaterspielen. Ihren letzten großen Theaterauftritt absolvierte Reschl im Jahr 2013 am Gloria Theater mit „Arsen und Spitzenhäubchen“. „Das war ein schöner Abschluss meiner Karriere. Ich will nicht mehr vier Wochen lang proben und dreißig oder vierzig Vorstellungen spielen“, sagte sie in einem Interview.
Link:
- Hilli Reschl: „Ich war die Frau Anni“ (noe.ORF.at; 3.4.2016)