Polizei nutzt Lieferservice zur Verfolgung

Eine Routinekontrolle der Polizei in Margareten hätte es werden sollen. Geendet hat es aber mit einer Verfolgungsjagd auf einem ausgeborgten Fahrrad, einem verletzten Polizisten sowie mehreren Anzeigen für einen 24-Jährigen.

Beamte der Polizeiinspektion Taubstummengasse wollten Donnerstagnachmittag in der Anzengrubergasse eine Identitätsfeststellung durchführen. Ein 24-jähriger Nigerianer lief aber sofort davon, die Polizisten verfolgten ihn. Nach etwa einem halben Kilometer ergriff ein Polizist ein Fahrrad eines Essenslieferanten und holte den Flüchtenden schließlich ein.

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Moritz Janssen

Kurzfristig ausgeborgtes Fahrrad

„Der Beamte hat den Flüchtigen wenige hundert Meter später eingeholt und angehalten“, schilderte Polizeisprecher Harald Sörös. Er fuhr auf gleiche Höhe, ergriff den Mann und fixierte ihn. Doch der Verdächtige setzte sich heftig zur Wehr. Er trat einem Polizisten gegen dessen Knie und attackierte ihn mit Faustschlägen ins Gesicht. Der Polizist wurde verletzt, Er musste in ein Spital gebracht werden und konnte seinen Dienst nicht mehr fortsetzen.

Verdächtigem drohen mehrere Konsequenzen

Gemeinsam mit anderen Beamten gelang es, den Nigerianer zu überwältigen. Bei der Feststellung seiner Personalien wurde entdeckt, dass sich der Mann unrechtmäßig in Österreich aufhielt. Der Mann wurde festgenommen und wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung angezeigt. Zudem muss der Mann mit fremdenrechtlichen Maßnahmen rechnen.

Das Fahrrad des Essenslieferanten wurde bei dem Polizeieinsatz nicht beschädigt und seinem Besitzer retourniert. Dass der Polizist es bei der Verfolgungsjagd einsetzte, ist durch das Sicherheitspolizeigesetz §44 rechtlich gedeckt.

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