Feuerwerkskörper in der Stadt verboten

In Wien wird es heuer wieder vielerorts krachen - wie jedes Jahr werden viele in der Stadt Feuerwerkskörper zünden. Und das, obwohl der Großteil in der Stadt verboten ist. Kaum jemand hält sich an das Gesetz.

Im Prinzip ist fast alles, was man zu Silvester auf der Straße sehen oder hören, wird verboten. Im Stadtgebiet ist das Zünden aller Feuerwerkskörper ab Kategorie F2 nicht erlaubt, sagt Christian Feiler von der Wiener Feuerwehr. „Erlaubt ist lediglich die Klasse F1, das ist das berühmte Tischfeuerwerk auf der Geburtstagstorte und alles andere ist verboten“, ruft Feiler wie jedes Jahr in Erinnerung.

Zur Klasse F1 gehören Wunderkerzen, Knallbonbons, Knallerbsen, Tischfeuerwerk etc. Zur Klasse F2 gehören zum Beispiel Schweizer Kracher (Piraten), Knallfrösche, Batteriefeuerwerke, „Ladycracker“. Feuerräder und Knallkörper gehören zur Klasse F3. Unter die Klasse F4 fallen etwa Feuerwerksbomben, Fächersonnen, Fontenen oder Feuertöpfe. Die Klasse F3 und F4 dürfen nur von Menschen mit einer pyrotechnischen Ausbildung gezündet werden.

Silvesterknaller

ORF

„Piraten“ dürfen im Stadtgebiet nicht gezündet werden.

Jedes Jahr verletzen sich viele sehr schwer

Neben der Brandgefahr, der extremen Feinstaubbelastung sowie der Lärmbelastung vor allem für Tiere wird von vielen die Verletzungsgefahr unterschätzt, warnt unter anderem der Verband der österreichischen Augenärztinnen und Augenärzte. Vergangenes Jahr mussten allein im Krankenhaus SMZ Ost mehr als 20 Personen wegen Augenverletzungen operiert werden.

Die Bandbreite reichte von leichten Verbrennungen der Lider bis zu schweren Verletzungen des Augapfels, die zur Erblindung beziehungsweise in einem Fall sogar zum Verlust des Auges geführt haben. Bei den schweren Verletzungen kommt es zu einer Kombination von Verbrennung, einer stumpfen Gewalteinwirkung auf den Augapfel. Nicht selten sind noch andere Regionen, wie zum Beispiel das Gesicht mit betroffen. Auch Verletzungen anderer Körperregionen wie zum Beispiel der Hände sind nicht unüblich - mehr dazu in Böller zerfetzte rechte Hand.

Verstärkte Kontrollen der Polizei

Die Polizei wird verstärkt kontrollieren, es drohen Geldstrafen von bis zu 3.600 Euro. In der Silvesternacht von 2017 auf 2018 hat die Polizei 126 Mal wegen Lärmerregung eingegriffen, 387 Mal wegen verbotener pyrotechnischer Gegenstände und 57 Mal wegen Bränden. Illegal und unsachgemäß abgeschossenes Feuerwerk verursachte vergangenes Silvester über die gesamte Stadt verteilt teilweise sogar schwere Sachbeschädigungen etwa an Telefonzellen, Zigarettenautomaten, Autos, mobilen WC-Anlagen und Wohnungen - mehr dazu in 4.247 Polizeieinsätze in Wien.

Petra Jezek, wien.ORF.at

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