Hilfe für Gewaltopfer an den Feiertagen

Worte, Schläge und Vergewaltigungen: Gewalt findet rund um Weihnachten auch in der Zeit statt, die so gerne die friedvollste sein will. Jeder, der Opfer von Gewalt welcher Art auch immer wird, bekommt in Wien auch zu den Feiertagen Hilfe.

Nicht jeder, der Hilfe braucht, nützt auch die Angebote, die es in Wien auch während der Feiertage rund um Weihnachten gibt. Opfer suchen oft die Schuld bei sich selbst, schweigen aus Scham, weil sie wirtschaftlich abhängig sind und anderes mehr, aber: „Wenn man in Gefahr ist, sollte man nicht zögern, sofort die Polizei zu rufen. Besser zu früh als zu spät, besser bevor einem etwas passiert“, betont Rosa Logar von der Interventionsstelle gegen Gewalt.

Frauenhelpline

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Zahlreiche Notrufmöglichkeiten

Ein Betretungsverbot gegen einen gewalttätigen Partner in der Dauer von zwei Wochen kann die Situation entschärfen. Allerdings müssen manchmal auch härtere Maßnahmen ergriffen werden, etwa bei Wiederholungstätern, wo nur noch Untersuchungshaft wirkt, sagt Logar: „Die muss man auch dort anwenden, wo Betroffene gefährdet sind, wo sie bedroht werden mit dem Umbringen, wo sie wiederholt misshandelt werden. Da können wir uns nicht begnügen mit einer Wegweisung.“

Zahl der Beratungen steigt üblicherweise

Mehrere Opferschutzeinrichtungen fordern, dass sich Polizei und Justiz intensiver um extrem gewalttätige Männer kümmern. Ihr Zahl wird in Wien auf bis zu 200 geschätzt.

Telefonseelsorge zu Weihnachten

Nicht nur Gewalt, auch Einsamkeit und bedrückende Gedanken sind rund um Weihnachten ein Thema. Dafür gibt es Hilfe.

Doch neben solchen extremen Fällen eskalieren zu den Feiertagen immer wieder und überall die Situationen. Der Anlass dafür kann oft banal sein, ein verbranntes Essen, ein falsches Geschenk reicht da schon. Der Stress vor und während der Feiertage, die Nähe zur Familie, Alkohol, all das lässt die Hemmschwelle sinken.

Notrufe

Telefonseelsorge: 142
Frauennotruf: 01/71 71 9
Frauenhelpline: 0800/ 222 555

Vor allem nach den Feiertagen läutet es oft beim Frauennotruf. In den ersten Jännertagen steigen die Beratungen um ein Drittel an, beobachtet auch die Telefonseelsorge, die im Schnitt bis zu 100 Telefonate täglich führt. Die meisten Anrufe verzeichnet man im Jänner. Am Heiligen Abend rufen vor allem einsame Menschen an, „weil sie niemanden haben, mit dem sie sprechen können, weil sie niemanden haben, der sie besucht“, heißt es. Wer alleine lebt, ist zu Weihnachten meist noch eher auf sich alleine gestellt. Denn dann fällt zum Beispiel auch der gewohnte Besuch des Arztes aus.

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