Wim Wenders kommt nach Wien

Die weltweit bisher größte Schau der Werke von Filmemacher und Fotograf Wim Wenders wird am Donnerstag im Metro Kinokulturhaus eröffnet. Wenders selbst ist zur Eröffnung für ein Bühnengespräch in Wien.

Insgesamt werden im fotografischen Teil der Ausstellung 70 Fotoarbeiten, die von Wenders während seiner prägendsten Jahre von 1960 bis 1980 aufgenommen wurden, gezeigt. Der filmische Teil der Ausstellung „Retrospektive“ eröffnet mit dem Film „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ eine Filmvorführungsserie von Wenders oftmals preisgekrönten Werken.

Wenders wurde 1945 geboren, geprägt wurde seine Filmleidenschaft besonders während seines Aufenthalts als Maler in Paris. Diesen Aufenthalt sowie weitere Auslandsreisen nach Australien oder in die USA hat er fotografisch festgehalten.

Wim Wenders im Metro Kino Kulturhaus

  • Frühe Fotografien 1960er-80er
    Eröffnung 10. Jänner, 19.00 Uhr
    Ausstellung bis 9. Juni
  • Retrospektive Weltreisender
    Eröffnung 10. Jänner, 20.00 Uhr
    Vorführungen bis 28. Februar

Anmeldung zur Eröffnung beim Filmarchiv Austria

Anfangs hat er seine Erlebnisse mit einer Polaroid-Kamera fotografiert, so auch Treffen mit Persönlichkeiten wie Fotografin Annie Leibovitz, Kameramann Robby Müller oder auch Autor Peter Handke. Aufnahmen einer New Yorker Parade aus 1972, Eindrücken aus San Francisco 1973, aus Montana und Bali 1977 oder auch Texas 1983 werden bei der Ausstellung gezeigt. Sein Fotografie- und Filmstil wird vom Filmarchiv als „Wendersscher Bildkosmos“ bezeichnet.

Von der BRD nach Texas

Die Eröffnung der Retrsopektive beginnt am Donnerstag um 20.00 Uhr mit einem Bühnengespräch mit Wim Wenders, geführt vom Kurator Florian Widegger. Danach wird sein aus dem Jahr 1972 stammender Film „Die Angst des Tormanns vorm Elfmeter“ gezeigt. Der Protagonist und Torwart Josef wird vom Spiel wegen zu vieler Fouls disqualifiziert und erdrosselt anschließend die Ticketverkäuferin Gloria. Der Kurator Widegger beschreibt dies als einen Thriller und Wenders ersten „richtigen“ Spielfilm.

Am Freitag geht die Retrospektive mit seinem Film „Alice in den Städten“ aus dem Jahr 1974 weiter. Protagonist ist ein Fotojournalist, der zusammen mit der achtjährigen Alice die BRD erkundet. Am gleichen Abend wird auch der Film „Paris, Texas“ aus dem Jahr 1984 gezeigt, der von einem Mann handelt, der nach vier Jahren wieder zurück ins Leben und somit zu seinem Sohn findet. Für diesen Film erhielt Wenders die Goldene Palme in Cannes.

Vorreiter des Neuen Deutschen Films

Wenders gilt als Vorreiter des Neuen Deutschen Films. Er ist als Regisseur, Produzent, Fotograf und Autor tätig. Einige seiner Werke wie „Alice in den Städten“ (1974), „Der amerikanische Freund“ (1977) oder auch „Papst Franziskus - ein Mann seines Wortes“ (2018) wurden mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Sein neuester Film „Grenzenlos“ kam im Sommer 2018 in die deutschen Kinos. Seine Arbeiten wurden bereits in Paris, Hamburg oder auch Bilbao ausgestellt.

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