Bundesgärten feiern 100-Jahr-Jubiläum

100 Jahre alt werden die Österreichischen Bundesgärten heuer. Zum Jubiläum gibt es ein neues Erscheinungsbild, Umbauten und Veranstaltungen. So kündigte Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) etwa neue Laufstrecken an.

Augarten, Belvederegarten, Burggarten, Volksgarten und der Schlosspark Schönbrunn bilden die Wiener Abteilung der Bundesgärten. Dazu kommen noch Hofgarten und Schlosspark Ambras in Innsbruck. Für dieses „historische grüne Erbe Österreichs“ bricht nun laut Köstinger eine neue Zeit an. Eingeläutet wird diese etwa durch zwölf Ausstellungen zu den Botanischen Sammlungen sowie die Implementierung neuer Laufstrecken in verschiedenen Schwierigkeitsstufen durch Schönbrunn.

Palmenhaus

ORF

Palmenhaus in Schönbrunn

Außerdem soll es barrierefreie Beschilderungen in allen Gärten, ein neues Branding auf internationalem Niveau und einen neuen Onlineauftritt geben. Bereits in den vergangenen Jahren wurden die historischen Gewächshäuser saniert. Die Palmenhäuser in Schönbrunn und dem Augarten sowie das Sonnenuhrhaus (jetzt Wüstenhaus) wurden der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.

20 Millionen Besucher jährlich

In ihrer Funktion als „Orte der Begegnung“ sollen die Gärten vor allem den Einwohnern zur Verfügung stehen, aber auch Touristen anziehen. Jedes Jahr besuchen 20 Millionen Menschen die Gärten. „Eine indische Hochzeit vor dem Belvedere ist natürlich eine Einnahmequelle“, sagte Bundesgärten-Direktor Gottfried Kellner. Es sei jedoch nicht geplant, ein „Disneyland für Hochzeiten“ zu werden. Gegen Zerstörungen innerhalb der Gärten werde es auch in Zukunft keine verschärften Regelungen geben. Hier appelliere man an die Vernunft der Besucher und möchte das Bewusstsein stärken.

Bollywood Hochzeit Belvedere

Tomasz Michalski

Hochzeit im Park des Belvedere

Die historischen Gärten sind denkmalgeschützt und zählen zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten. Bereits vor 450 Jahren wurde der Grundstein der Pflanzensammlungen gelegt, sagte Kellner. 1918/1919 sind sie in das Eigentum der Republik Österreich übergegangen. Ursprünglich Teil der kaiserlichen Kunst- und Wunderkammer, dienen sie heute der Forschung und helfen, die Biodiversitätsstrategie und das Artenschutzabkommen der Bundesregierung zu erfüllen.

Kampagne „Mach weg Dein Dreck“

Aber nicht jeder respektiert die Unversehrtheit der historischen Gärten. So kostet es die Bundesgärten jährlich rund 50.000 Euro, durch Vandalenakte und Verschmutzung entstandene Schäden wieder zu beseitigen. Deshalb soll die Kampagne „Mach weg Dein Dreck“ Besucher wieder dazu bringen, die Parkordnung einzuhalten.

Vandalismus Hofburg

Bundesgärten

Die Unkenntnis der Benützung von Mistkübeln ist nur ein Problem

Seit Jänner gibt es auch zusätzliche Parkwächter. Neben Vandalen stören laut Bundesgärten auch Hundebesitzer, die ihren Tieren freien Lauf lassen, und Radfahrer, die Parkwege als Radwege benutzen, die beschauliche Ruhe in den Parks. 15 Parkwächter sollen künftig für Ordnung sorgen - allerdings ohne rechtliche Handhabe, dafür aber mit Bestimmtheit und Wiener Schmäh.

Parkwächter für den Augarten

Die Bundesgärten wollen, dass ihre Parkordnung eingehalten wird. Eigene Parkwächter sollen dabei helfen.

Botanische Sammlung und Naherholung

Die Botanischen Sammlungen bestehen aus 130.000 Einzelpflanzen aus 14.000 Arten und Sorten. 80 Glashäuser sind im Besitz der Bundesgärten, aus denen rund 300.000 Pflanzen gezogen werden. Insgesamt sind in den Bundesgärten auf einer Fläche von 276 Hektar rund 6.800 Alleebäume zu finden. Bisher unbekannte Teile und Pflanzengruppen sowie Ausstellungen werden die Bundesgärten und die Botanische Sammlung ins Rampenlicht holen.

Jogger im Augarten

APA/Gerald Mackinger

Laufen im Augarten

„Wir nutzen dieses Jubiläumsjahr nicht nur zum Feiern, sondern wollen die Bundesgärten in eine neue Zeit führen und für neue Zielgruppen attraktiv machen. Die Bundesgärten sind nicht nur botanisch und historisch relevant, sie haben große Bedeutung im Alltag der Menschen“, so Köstinger, etwa zur Naherholung im Zentrum, als Sportstätte für Hobbysportler und als Platz für Natur mitten in der Stadt.

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