Diebe hatten es auf Kleinbusse abgesehen

Ermittler haben einer Autodiebesbande das Handwerk gelegt, die sich auf die Entwendung von Kleinbussen im Großraum Wien spezialisiert hatte. Gegen die aus Bulgarien stammende Gruppe war seit Ende November ermittelt worden.

In der Nacht auf Samstag waren die Ermittler der Soko Kfz und des Wiener Landeskriminalamtes den Dieben in Simmering dann einen Schritt voraus. Beamte der Wiener Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) beobachteten die Gang beim Aufbrechen eines Kleinbusses und nahmen sie fest, so das Bundeskriminalamt (BK) am Dienstag. Fünf Verdächtige wurden aus dem Verkehr gezogen. Die Polizisten stellten Einbruchswerkzeug sicher. Auch technisches Equipment zum Anlernen von Autoschlüsseln fiel ihnen in die Hände.

Alle nötigen Unterlagen für Weiterverkauf

Bei zwei Hausdurchsuchungen im Anschluss fanden die Kriminalisten weiteres belastendes Material. Unter anderem entdeckten sie gefälschte Dokumente. Die Bande hatte alle nötigen Unterlagen und Bescheinigungen bereitgestellt, um die gestohlenen Kleinbusse im Ausland weiterzuverkaufen. „Die Sicherstellungen zeigen, dass wir hier mit hochprofessionellen Tätergruppierungen zu tun haben“, sagte der Leiter des Büros Organisierte Kriminalität im BK, Dieter Csefan.

Die Kriminalisten stellten drei Täterfahrzeuge, mehrere Mobiltelefone, Navigationsgeräte und Bargeld sicher. Die Untersuchung war noch nicht abgeschlossen: So erwarten sich die Ermittler nach der Auswertung der Beweismittel umfangreiche Erkenntnisse zur Täterstruktur, die Ausforschung weiterer Komplizen, der Abnehmer und Hehler der gestohlenen Fahrzeuge.

Knapp 200.000 Euro Schaden

Der Wert der sieben entwendeten Kleinbusse wurde mit rund 190.000 Euro angegeben. Wenn der Coup in Simmering geglückt wäre, wären weitere 65.000 Euro an Schaden dazugekommen. Die Kriminalisten gehen davon aus, dass die Gang nicht nur in Österreich aktiv war oder ist.