Herbstferien: Forderung nach Betreuung

Die Herbstferien gibt es ab 2020. Dafür entfallen die schulautonomen Tage und zwei Feiertage. Die Reaktionen von Wiener Schülern, Lehrern und Eltern fallen unterschiedlich aus - für alle stellt sich jedoch die Frage der Betreuung.

„Wir hatten in der Zeit sowieso immer ziemlich viel autonome Tage und nur ein Tag war Schule. Ist wahrscheinlich gescheiter, wenn man die ganze Woche dann frei hat“, so die Reaktion einer Mutter vor der Elisabeth-Volksschule auf der Wieden auf die Ankündigung der Herbstferien. Unter den Eltern sind die neuen Ferien ein großes Thema. „Gescheiter eine Woche Sommerferien weniger und Herbstferien und die schulautonomen Tage lassen wie sie sind“, sagte hingegen ein Vater gegenüber „Wien heute“.

„Zu wenige ganztägige Schulformen“

Unterschiedliche Meinungen, deutlicher wurde hingegen der Landessprecher des Elternvereins der Pflichtschulen. „Ein Minister tut sich leicht, eine Woche zu verordnen, wenn die Eltern keine Möglichkeit mehr haben, das abzudecken. Es gibt immer noch zu wenige ganztägige Schulformen. Die Frage ist, ob sich der Herr Bundesminister überlegt hat, wie das funktionieren soll“, sagte Karl Dwulit. Zudem wäre man bei der Elternvertretung gerne in die Entscheidungs eingebunden gewesen.

Ferien Schule

APA/Roland Schlager

Ebenso vor vollendeten Tatsachen steht nun Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer. Die Entscheidung hat ihn nicht überrascht. „Die Bundesregierung hat ja in ihrem Regierungsprogramm diese gemeinsame österreichweite Ferienwoche definiert. Insofern gut, wenn sie jetzt kommt. Aber bitte auch sicherstellen, dass es Betreuung gibt, weil Eltern können ja nicht gezwungen sein, ihre Kinder erst Recht wieder auf der Straße zu haben.“

Lehrer uneinig über Herbstferien

Bei den Lehrern gibt es differenzierte Sichtweisen. Laut Lehrergewerkschafter Thomas Krebs haben die einzelnen Schulstandorte unterschiedliche Zugänge zu Ferien im Herbst. Das hänge auch davon ab, welche Kinder unterrichtet werden.

Großteils Zustimmung für Herbstferien

Der Plan, fixe Herbstferien einzuführen, stößt in Wien großteils auf Zustimmung, solange die Betreuung der Kinder gewährleistet ist.

Klarer sieht man die Sache bei der Schülervertretung. „Herbstferien ja, aber die schulautonomen Tage sollen bleiben. Genauso wie die Sommerferien. Das wären mehr freie Tage, aber eine verpflichtende Betreuung sollte da sein. Eine Gratisbetreuung für Familien, die sich finanziell nicht leisten können, dass die Kinder während der Ferien betreuut werden“, sagte Landesschulsprecherin Laura Gotcheva.

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