Wiens Weg zur digitalen Hauptstadt
Persönliches Erscheinen im Passamt, eine Papiernummer ziehen, hinsetzen und darauf warten, dass die gezogene Nummer endlich auf der Anzeigetafel aufscheint - oder einfach das Formular zu Hause ausdrucken, ausfüllen und zu einem vorher online vereinbarten Termin ohne Wartezeit am Passamt vorbeibringen: Das ist ein Beispiel dafür, wie Digitalisierung das Leben einfacher machen kann.
ORF
Handy sind ein Weg in die digitale Welt
Rund 600 solcher Amtswege von A bis Z umfasst Wiens virtuelles Amt, bei rund 250 davon ist es sogar schon jetzt möglich, einen Antrag auch online einzubringen. Wer einen Amtsweg zu erledigen hat, kann sich immer öfter den Weg selbst ersparen. Die Anliegen können einfach über das Eletronic-Government-Angebot der Stadt abgewickelt werden, wobei sich das Angebot ständig vergrößert.
Testbetrieb für „mein.wien“
Die Stadtregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, Wien zur Hauptstadt der Digitalisierung zu machen. Ein ehrgeiziges Ziel, aber Wien plant zumindest seine digitale Zukunft Schritt für Schritt. So läuft derzeit der Testbetrieb für eine App der Stadt Wien, über die Parkpickerl und Schanigärten beantragt werden können - mehr dazu in Wien testet mehr Behördenanträge per Mausklick. Auf der Homepage „mein.wien“ sind alle digitalen Anwendungen der Stadt versammelt. Der reguläre Betrieb soll im Sommer starten.
WLan in allen Wiener Pflichtschulen, Terminvereinbarungen für Ambulanzbesuche per Computer, Echtzeit-Anzeigen der Wartezeiten in den jeweiligen Ambulanzen und vieles andere mehr ist Teil des Weges zur digitalen Hauptstadt. Der umfasst nicht nur Behördenwege und den Ausdruck von Formularen. Dabei geht es unter anderem auch um interaktive Services, etwa die Onlinesuche nach Nacht- und Notdienstapotheken, um eine Parkplatzbörse oder die Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel.
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Digitale Möglichkeiten sollen das Leben leichter machen
Menschen fit für Digitalisierung machen
Digitalisierung heißt auch, die Menschen dafür auszubilden. Auch hier setzt die Stadt Schwerpunkte, etwa mit der Aktion „Digi-Winner“, bei der bis zu 80 Prozent der Kosten für Lehrgänge ersetzt werden. Die Stadt Wien und die Arbeiterkammer stellen dafür insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung - mehr dazu in Stadt fördert Kurse im Digitalbereich. Zudem haben die Wienerinnen und Wiener die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen zur Digitalisierung im Rahmen der Digitalen Agenda einzubringen. Die Stadt entwickelt daraus dann Angebote wie wie zum Beispiel Apps.
Auch ältere Menschen sollen profitieren. Die Stadt plant einen Testbetrieb mit 80 Senioren, die 18 Monate lang mit Tablets und Smart Watch ausgestattet werden und ihre Erfahrungen schildern sollen, ob dadurch ihr Leben leichter geworden ist. Kernstück des Vorhabens ist eine Art Nachbarschaftsnetzwerk, um gemeinsame Aktivitäten planen zu können oder Neuigkeiten zu erfahren. Die Digitalisierung biete enorme Chancen für die Wirtschaft und könne auch das Leben jedes Einzelnen einfacher machen, unterstrich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) vergangenen November.