Amokfahrer stirbt nach Polizeischuss

Jener 43-jährige Mann, der in der Nacht auf Samstag bei einer Amokfahrt in Floridsdorf von der Polizei angeschossen worden ist, ist am Nachmittag seinen Verletzungen erlegen. Der Mann aus Wien war am Oberschenkel getroffen worden.

Zunächst hatte es geheißen, sein Zustand sei stabil. Doch der Zustand verschlechterte sich im Laufe des Tages, und der Mann verstarb gegen 14.00 Uhr in einem Krankenhaus, gab die Polizei Samstagnachmittag bekannt. Die Todesursache soll in den kommenden Tagen durch eine gerichtliche Obduktion geklärt werden. Wie in solchen Fällen vorgesehen, übernimmt die Landespolizeidirektion Steiermark die weiteren Ermittlungen rund um den polizeilichen Schusswaffengebrauch.

Schranken durchbrochen

Die Polizei war gegen 3.00 Uhr durch mehrere Anrufe von Jugendlichen und einer Frau alarmiert worden. Sie berichteten von einem Mann, der in der Jedlersdorfer Straße mit seinem Pkw anscheinend absichtlich auf sie zugefahren sei. Nach der Aufforderung, damit aufzuhören, sei er kurz ausgestiegen, habe sie mit Mord bedroht und sei wieder weggefahren, berichtete Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Noch während Beamte des Stadtpolizeikommandos Floridsdorf in der Jedlersdorfer Straße mit der Aufnahme des Sachverhalts beschäftigt waren, kam der offenbar unter Drogeneinfluss stehende Lenker wieder angefahren. Versuche, ihn anzuhalten, scheiterten. Der Mann flüchtete durch mehrere Gassen und fuhr schließlich quer durch einen weitläufigen Gemeindebau, nachdem er an der Einfahrt einen Schranken durchbrochen hatte. Auch durch mehrere Schreckschüsse ließ er sich nicht stoppen.

Reanimation auf Weg ins Spital

Ecke Jedlersdorfer Straße/Schwemmäckergasse positionierte sich ein Streifenwagen, um dem Flüchtigen den Weg abzusperren. Doch der Lenker sei mit rund 110 km/h direkt auf die Beamten zugefahren, heißt es in der Polizeiaussendung. Die Polizisten gaben „auf Grund dieser offensichtlich lebensbedrohlichen Lage“ mehrere Schüsse in Richtung des Fahrzeuges ab.

Der Lenker umfuhr die Sperre, wurde aber langsamer und konnte in der Jedlersdorfer Straße angehalten und festgenommen werden. Nach Angaben der Polizei leisteten die Beamten Erste Hilfe, bis Rettungskräfte eintrafen. Der 43-Jährige sei unter Reanimation in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte Rettungssprecherin Corina Had. Die Oberschenkelverletzung hätte zu einem großen Blutverlust geführt. Sein Zustand sei stabil, teilte die Polizei zunächst mit. Am Nachmittag gab sie dann bekannt, dass der Mann seinen Verletzungen im Krankenhaus erlag.

Polizisten in medizinischer Behandlung

Die Polizisten müssen laut Sprecher Maierhofer medizinisch behandelt werden: Da der 43-Jährige an mehreren Infektionskrankheiten litt, sei eine Ansteckung nicht ausgeschlossen. Der Amokfahrer wies mehr als 50 polizeiliche Vormerkungen auf. Dabei handelte es sich unter anderem um Drogendelikte, Verstöße gegen das Waffengesetz und Körperverletzung.

Die Kriminalisten schlossen die Tatortarbeit erst in der Früh ab. Deshalb mussten die Autobuslinien 30A, 31A und 32A in der Früh umgeleitet werden bzw. waren kurz an der Weiterfahrt gehindert.