Polizistenmangel in der Donaustadt

Die Polizeigewerkschaft beklagt, dass in der Donaustadt Polizistinnen und Polizisten fehlen. Immerhin sollten laut Postenplan 262 Uniformierte ihren Dienst versehen, tatsächlich sind es nur 167.

Die Polizeidienststellen im 22. Bezirk seien bis zu 40 Prozent unterbesetzt. So könne es nicht weitergehen, sagt Harald Segall von der Polizeigewerkschaft FSG im Gespräch mit ORF Wien. Die Folgen: „Das bedeutet für die Beamtinnen und Beamten, dass die Fehlstände nur durch viel mehr Überstunden ausgeglichen werden können. Das bedeutet, dass gewisse Ruhezeiten gar nicht eingehalten werden können.“

Viele Polizisten gehen 2019 in Pension

Deshalb lautet die Forderung an den Bund, sofort 95 Polizistinnen und Polizisten für die Donaustadt zur Verfügung zu stellen. Und das, laut Gewerkschaft, nicht nur als Planstellen auf dem Papier, sondern tatsächlich in den Polizeidienststellen.

Polizistenmangel in der Donaustadt

„Herr Kickl soll sich seine Planstellen sonst wo hinschieben“. Der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) kritisiert die seiner Ansicht nach fehlenden Polizeikräfte im Bezirk.

Nachwuchs ist dringend gefragt und das in ganz Wien. Verschärft wird die Situation durch Pensionierungen. „Wir wissen, dass es ungefähr 200 oder 250 sein werden, die 2019 in Pension gehen werden, und in der Form geht es in den nächsten Jahren weiter“, so Segall. Um mehr Nachwuchs zu rekrutieren wurden unter anderem die Anforderungskriterien beim Polizei-Aufnahmetest gesenkt - mehr dazu in Polizei-Aufnahmetest: Niedrigere Anforderungen.

Immerhin ist die Donaustadt laut Bezirksvorstehung der am schnellsten wachsende Bezirk in ganz Österreich. In wenigen Jahren wird der Bezirk, was die Einwohneranzahl der Wiener Bezirke angeht, auch Favoriten von der Spitze verdrängen.

Polizeidirektion: „Zahlen nicht nachvollziehbar“

Das Innenministerium verweist in der Causa auf die Zuständigkeit der Landespolizeidirektion. Von dort heißt es auf ORF-Anfrage: Die von der Gewerkschaft genannten Personalzahlen seien nicht nachvollziehbar.

Im Stadtpolizeikommando Donaustadt würden den Polizeiinspektionen 231 Exekutivbedienstete zur Verfügung stehen, die in den unterschiedlichsten Funktionen (Streifendienst, Ermittler, Grätzlpolizisten, Präventionsbereich etc.) für die Sicherheit der Menschen in der Donaustadt sorgen würden.

Und: „Bezüglich Personalzuwachs darf auf die geplanten Planstellen des BMI und darauf verwiesen werden, dass Wien und damit auch die einzelnen Bezirke davon sicher profitieren werden“, heißt es im schriftlichen Statement der Landespolizeidirektion.