Kaiser-Franz-Josef-Spital schließt Geriatrie

Das Geriatriezentrum im Kaiser-Franz-Josef-Spital schließt mit Jahresende und wird zum Onkologiezentrum umgebaut. Rund hundert Geriatrie-Patienten sind betroffen. Sie werden in andere Pflegehäuser der Stadt umgesiedelt.

Die Onkologiestationen im Kaiser-Franz-Josef-Spital sind schon ziemlich in die Jahre gekommen. 16 Patienten teilen sich etwa eine Dusche. Die Station wird nun vergrößert und mit der Onkologie der Rudolfstiftung in Favoriten zusammengelegt, wie KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb am Donnerstag bei einem Pressetermin mitteilte.

Geriatrie Onkologie Kaiser Franz Josef Spital

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Übersiedlung von älteren Patienten bis Jahresende

Ab Jänner 2021 wird die Onkologie ins modernere Geriatriezentrum gleich daneben übersiedeln, das geschlossen wird. Nur die Akutgeriatrie soll bleiben. Betroffen sind rund 100 Patienten und 116 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für das Personal gibt es im KAV eine Arbeitsplatzgarantie, die Bewohner müssen bis Jahresende übersiedeln.

Onkologie statt Geriatrie

Aus der Geriatrie im Kaiser-Franz-Josef-Spital soll die Onkologie werden. Mit Jahresende wird umgebaut und übersiedelt. Für die rund 100 Geriatriepatienten werden andere Plätze gesucht.

„Wir werden den Prozess so gestalten,dass wir mit den Bewohnerinnen und Bewohnern behutsam Gespräche führen, ihnen auch anbieten, den Bewohnerinnen und Bewohnern, wo sie künftig auch sein wollen. Wir haben sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet, weil wir das ganze Geriatriekonzept umgesetzt haben und viele Bewohner in ihre neuen Einrichtungen begleitet haben“, sagt Kölldorfer-Leitgeb im „Wien heute“-Interview.

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Geriatriepatienten kommen in anderen städtischen Pflegeheimen

Spitalskonzept: Drei Onkologiezentren bis 2030

Kritik, wonach die Betroffenen zu spät informiert wurden, wird am Donnerstag zurückgewiesen. Am Dienstag sei die Entscheidung gefallen, am Mittwoch seien alle informiert worden, heißt es vom KAV. Ein Jahr lang wird das Geriatriezentrum zur Krebsstation umgebaut, Kosten werden keine genannt. Ein Neubau der Onkologie wäre nicht wirtschaftlich gewesen, hieß es heute.

Die Versorgung der Krebspatienten in den Wiener Spitälern wird in den kommenden Jahren neu organisiert. Das Wiener Spitalskonzept 2030 sieht die Schaffung von drei Onkologie-Zentren vor. Neben dem Kaiser-Franz-Josef-Spital wird es auch im Wilhelminenspital und im Donauspital Onkologiezentren geben. Im Juni soll der Gesamtplan für den KAV präsentiert werden. Bis dahin soll für jedes Spital feststehen, „welche medizinsche Leistungen erbracht werden sollen und welche Adaptierungen notwendig sind“, so Kölldorfer-Leitgeb gegenüber „Wien heute“.