„Kulttätowierer“ präsentiert Buch

Ob Marko Arnautovic, David Alaba, Andreas Ivanschitz oder andere - Helmut Zeiner alias „Slimheli“ hat viele der heimischen Fußballstars tätowiert. Nun hat er ein Buch über sein abwechslungsreiches Leben präsentiert.

„Dies ist die Geschichte eines Mannes, der im Gefängnis oder tot sein müsste, der immer wieder herbe Rückschläge erlitt, doch den Mut nie aufgab.“ So lautet der Buchklappentext von Helmut Zeiners Buch. In „Slimheli“ erzählt der 52-jährige Wiener, wie er vor zwanzig Jahren über die Graffitiszene in den Beruf hineingerutscht ist.

Slimheli Tätowierer

ORF

„Slimheli“ bei der Arbeit in seinem Tattoostudio

Mutter war erste Kundin

„Ich hab angefangen, weil mich meine Frau gefragt hat, ob ich mir das vorstellen kann“, erzählt „Slimheli“ gegenüber „Wien heute“. Das Tätowieren hat er sich autodidaktisch beigebracht. „Der erste Kunde war meine Mutter. Ihr hab ich ein kleines Tribal beim Schulterblatt gemacht. Meine Mutter war tapfer, das zweite Tattoo hab ich meiner Schwester gestochen.“

Über seine fußballspielenden Söhne lernt er zahlreiche Jugendliche kenne, die später zu großen Fußballstars reifen. Zum Tätowieren kommen alle zu ihm. „Der Arnautovic ist deshalb gekommen, weil ich die Familie schon lange kenne. Und weil sie den Heli privat gekannt haben, sind sie dann für das Tattoo hergekommen. So hat sich das entwickelt.“

Slimheli Tätowierer

ORF

Schuhe mit Widmungen von Fußballern, die Zeiner tätowiert hat

Mittlerweile kommen nicht nur viele Sportler zu ihm - er kommt auch zu ihnen. „Ich bin viel ins Ausland geflogen. Ich bin zu einem Weimann geflogen, zu einem Ivanschitz, zu einem Korkmaz in die Türkei.“ Sie fühlen sich offenbar wohl beim Tätowierer. „Dass sie alle herkommen, heißt nicht, dass ich der beste Tätowierer bin. Das Klima muss passen, sie müssen mir vertrauen. Wenn man was falsch macht, kann man es ja nicht wie ein Papierl weghauen.“

„Slimheli“ Tätowierer der Stars

Eine schwierige Kindheit, Knast und das Tätowieren: Der Mann, der Stars wie David Alaba unter die Haut geht, hat jetzt ein Buch geschrieben.

„Brauche keinen Privatjet, gehe lieber zu Fuß“

In seinem Buch schreibt Zeiner über seine schwierige Kindheit in der Donaustadt und auch die Zeit im Gefängnis. Gewidmet hat er es seiner Frau. „Sie hat mich aus der Gosse rausgeholt.“ Mittlerweile hat der 52-Jährige drei Kinder und drei Enkelkinder. „Falls ich es nicht mehr erlebe, ihnen alles zu erzählen, dann habe ich jetzt ein Buch, wo sie sehen können, wer der Großvater war. Was er für ein Typ war. Ich will ihnen damit zeigen, dass sie niemals aufgeben sollen.“

Das Motiv für das Schreiben waren zwei Herzinfarkte im Jahr 2015. Reich ist „Slimheli“ eigenen Angaben zufolge nicht. „Ich hab immer arbeiten müssen, was ich erarbeitet habe, kann mir niemand mehr wegnehmen. Ich habe keinen Privatjet daheim stehen, das würde ich auch nicht brauchen, selbst wenn ich das Geld hätte. Ich geh lieber zu Fuß, da seh ich mehr.“

Link: