Weiter Debatte um Regeln für Kaiserwiese

Seit rund einem Jahr gilt auf dem Praterstern ein Alkoholverbot, seit dem Vorjahr ist auch eine Hausordnung für den Prater und die angrenzende Kaiserwiese in Kraft. Diese ist aber politisch nicht unumstritten, berichtet „Der Standard“.

In der von der Prater Wien GmbH mit 29.5.2018 erlassenen Benützungsregelung für den Wiener Volksprater und damit die Kaiserwiese geht es unter anderem um Verbote, die Herumlungern, Ballspielen oder Alkohol betreffen.

Kaiserwiese vor dem Riesenrad

ORF

Die Kaiserwiese liegt zwischen Praterstern und Riesenrad

Grundsätzlich gehört die Kaiserwiese der MA 42, den Stadtgärten. Verwaltet wird sie allerdings von der Prater Wien Gmbh. Dort beruft man sich auf das Recht, als Verwalter auch Spielregeln festzulegen. Kontrolliert wird von eigenen Securitys, allerdings mit Augenmaß, wie eine Sprecherin betonte. Niemand werde wegen einer Dose Bier vertrieben, hieß es.

Grüne prinzipiell gegen Verbote

Dieser Einstellung steht die Meinung der Grünen entgegen, die prinzipiell gegen Verbote im öffentlichen Raum sind. Die designierte grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein spricht sich deshalb für eine freie Kaiserwiese aus. Es habe Gespräche mit Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) gegeben, noch gebe es aber keine Einigung. Hebein kündigte weitere Gespräche an, zuvor soll die bevorstehende Evaluierung des Alkoholverbots am Praterstern abgewartet werden.

„Wir wollen die Evaluierung zum Anlass nehmen, um die Verdrängung von obdachlosen Menschen durch Verbote und die Hausordnung der Kaiserwiese zu thematisieren“, sagte Hebein. Es sei "schlichtweg unsinnig, das jetzt zu Frühlingsbeginn ein öffentlicher Grünraum wie die Kaiserwiese mit Verboten belegt wird. Gerade in Anbetracht der immer heißer werdenden Sommer ist es wichtig, dass sich Menschen ungestört in Grünräumen in Wien aufhalten dürfen“, so Hebein. Sima sieht hingegen keinen Änderungsbedarf bei der Hausordnung.

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