Keine Konkurrenz für Wiens längste Rolltreppe

Mit einer Länge von 53 Metern befindet sich die längste Rolltreppe der Stadt bei der U3-Station Zippererstraße. Und sie bleibt weiter auf Platz eins. Der Ausbau der U-Bahnlinien U2 und U5 wird daran nichts ändern.

„Da derzeit in allen neuen U2- und U5- Stationen Zwischengeschoße geplant sind, bleibt die längste Rolltreppe auch in Zukunft in der Zippererstraße“, sagte Wiener Linien-Sprecherin Kathrin Liener gegenüber „Wien heute“. In Betrieb ging sie im Jahr 2000, als die U3 in Richtung Simmering verlängert worden ist.

Die 53 Meter sind von vom Einstieg bis zum Ausstieg gemessen. Der Bahnsteig in der Zippererstraße liegt 17,7 Meter unter dem Straßenniveau, die Neigung der Rolltreppe macht etwa 24,5 Grad aus. „Es ist die längste Rolltreppe in Wien“, bestätigt auch ein Sprecher des Herstellers Thyssen. Zum Vergleich: Die Rolltreppen bei der U4 am Karlsplatz sind nur acht Meter lang. In der U3-Station Herrengasse sind sie 26 Meter.

„Alle Rolltreppen sind Sonderanfertigungen“

Trotz ihrer Länge ist die Rolltreppe in der Zippererstraße nicht schneller oder langsamer unterwegs, als andere Modelle. Denn „alle Rolltreppen im Netz fahren mit einer Geschwindigkeit von 0,65 m/s, das entspricht 2,34km/h“, so Liener - mehr dazu in Rolltreppen fahren maximales Tempo. Eine Fahrt mit der Rolltreppe in der Zippererstraße dauert rund eine Minute und 16 Sekunden. Der Handlauf ist bei allen Modellen der Wiener Linien beim Aufwärtsfahren übrigens ein bisschen schneller unterwegs, als die Stufen - damit man sich eher nach vorne lehnt als zurück.

Insgesamt gibt es im Netz der Wiener Linien 352 Rolltreppen. Jede davon ist ein Unikat. „Alle unsere Rolltreppen sind Sonderanfertigungen. Sie unterscheiden sich in Höhe, Stufenbreite, Länge. Auch die Ersatzteile werden sonderangefertigt und müssen dann erst von Firmen bestellt werden, die gibt es nicht im Baumarkt zu kaufen“, sagt Liener. Das ist der Grund, warum Reparaturen mitunter mehrere Monate dauern können.

Das merken derzeit auch die „Öffi“-Nutzerinnen und -nutzer in der Zippererstraße. Eine der drei Rolltreppen ist aufgrund eines Getriebeschadens schon seit November des Vorjahres gesperrt. Bis Ende Juni soll sie wieder in Betrieb sein, heißt es von den Wiener Linien. Von den 352 Rolltreppen im gesamten Netz stehen derzeit 17 still, wie ein Blick auf die Störungsseite der Wiener Linien zeigt.

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„Wien heute“ war bei einer Probefahrt auf der verlängerten U3-Strecke im Dezember 1999 dabei - auch in der Station Zippererstraße wurde Halt gemacht.

Rolltreppen rund 25 Jahre in Betrieb

Insgesamt sind 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Wartung und für den Störungsdienst der Rolltreppen im Einsatz. „Sie sorgen dafür, dass eine Rolltreppe nach durchschnittlich 25 Jahren Betrieb circa 400.000 Kilometer zurückgelegt hat“, sagt Liener. Alle zweieinhalb Jahre gibt es laut Wiener Linien ein großes Service der Rolltreppen, das einige Tage in Anspruch nehmen kann. „Bei besonders langen Rolltreppen, wie der in der Zippererstraße, können diese Arbeiten auch bis zu zehn Tage dauern“.

Altes Landgut hat größten Höhenunterschied

Den größten Höhenunterschied (rund 30 Meter) überwinden laut Wiener Linien die Rolltreppen in der U1-Station Altes Landgut. Ihre Länge beträgt „rund 50 Meter“, der Neigungswinkel macht rund 30 Grad aus. Die längste Rolltreppe der ÖBB findet sich in Wien übrigens in der Station St. Marx-Bio Center beim Ausgang Leberstraße. Sie ist 30 Meter lang.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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